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1. Lehrbuch der neueren Geschichte - S. 107

1880 - Berlin : Habel
ward eine protestantische irische Staatskirche geschaffen und das Kirchengut in Irland von der den Iren ausgedrungenen protestantischen Geistlichkeit beschlagnahmt, so daß jene neben derselben eigene Bischöfe und Pfarrer nur kümmerlich ernährten. b) Innere und äußere Politik Elisabeths. Der politische Ratgeber Elisabeths war William Cecil Lord Burleigh, Großschatzmeister (1520—1598); doch gestattete sie auch Günstlingen, wie dem Grasen Neuester und später dessen jungem Sohne Lord Essex Einfluß auf sich. Die der bischöflichen Kirche gegenübertretenden Noncon-formisten oder Dissenters (Presbyterianer oder Puritaner), welche die Abhängigkeit der Kirche vorn Staate verwarfen, sich zur strengen Lehre Calvins bekannten, in ihren Gemeinden eine strenge Kirchenzucht einführten und eine Synodal- und Presbyterialverfassnng ins Leben riesen, wurden noch heftiger verfolgt als die Katholiken; die sogenannte hohe Kommission (high Commission) mußte Ketzereien und kirchliche Vergehen selbst mit dem Scheiterhaufen bestrafen. Auch die Unabhängigkeit der Rechtspflege unterlag bei Elisabeth argen Verletzungen, und um so leichter ward es ihr, die Rechte des Parlamentes einzuschränken, als sie bei ihrer Sparsamkeit desselben selten bedurfte. Nichtsdestoweniger litt das Volk unter ihrem Despotismus weniger als unter dem ihres Vaters, da es ihre sonstigen großen Eigenschaften achtete, sie auch eifrig besorgt war, den Wohlstand und die materiellen Kräfte der Nation zu entfalten. Das Leben des englischen Volkes entwickelte sich daher unter ihrer Regierung iu jeder Beziehung aus die großartigste Weise. Der Ackerbau hob sich zu hoher Blüte, das Manufakturwesen nahm einen reißenden Aufschwung, es begann besonders die Herstellung von Metall-und Seidenwaren. In den Kämpfen gegen auswärtige Mächte, besonders gegen Spanien, welche Elisabeth, die es sich zur Ausgabe machte, den Protestantismus im Auslande zu heben und dadurch Englands Einfluß zu erhöhen, unternahm (Sendung Leicesters nach den Niederlanden, die Armada, s. Seite 67 ff.), lernten die Engländer ihre Kraft zur See kennen. Zahlreiche Unternehmungen gegen die fpanifchen Flotten und Häfen in allen Meeren wurden mit Glück durchgeführt und unermeßliche Schätze erbeutet. Mit der Schifffahrt entwickelte sich der auswärtige Handel. Kühne Seemänner (Davis, Entdecker der nach ihm bemannten Straße 1586, Franz Drake, Umseglet: der Erde 1577—1580, Sir Walter Raleigh u. a.) bahnten den Handelsschiffen den Weg durch alle Meere; es begannen die Verbindungen mit
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