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1. Lehrbuch der neueren Geschichte - S. 131

1880 - Berlin : Habel
131 flüchtig in kaiserlichen Diensten stand, und Friedrich Wilhelm der große Kurfürst von Brandenburg, welcher nicht rrur für den evangelischen Glauben, sondern auch für das zerrissene Deutschland von Frankreichs Übergewicht fürchtete. Das Mißverhältnis der Streitkräfte trat um so greller zu Tage, als im Gegensatz zu Frankreich Holland schlecht gerüstet war. Die Republikaner, welche den Staat geleitet (die Statthalterschaft nämlich war durch das Decretum perpetuum abgeschafft worden), hatten die Festungen verfallen lassen und nur für die Flotte gesorgt. c) Verlauf des Krieges. Im Jahre 167*2 brach 1072 Ludwig los; in zwei Abteilungen rückte das französische Hauptheer, 120 000 Mann stark, unter Conds, Tureuue und Vauban gegen den Rhein vor; der König selbst befand sich bei seinen Truppen. Gleichzeitig griffen kölnisch-münsterische Streitkräfte von Osten an. Nach dem kühnen Rheinübergang bei Tolhuis (unterhalb Emmerich) drangen die Franzosen schnell bis in das Herz der Generalstaaten vor, und bald stand Ludwig nur noch drei Stunden von Amsterdam. Die Friedensanerbietungen der erschreckten Republikaner (Zahlung von 10 Millionen Kriegskosten und Abtretung der Generalitätslande) wurden von Ludwig zurückgewiesen. Da sich aber die Franzosen, anstatt rasch Amsterdam zu nehmen, mit der Belagerung der Festungen aufhielten, so gewannen die Holländer Zeit, sich zu sammeln. Während Ludwig zu seinen Vergnügungen nach Paris zurückkehrte, gewann in den Niederlanden die oranische Partei wieder die Oberhand. Die drohende Haltung des Volkes erzwang die Aushebung des Decretum perpetuum, und der thatkräftige und staatskluge Wilhelm Iii. von Oranien trat noch kurz vor der Ermordung des hochherzigen Johann de Witt und seines Bruders Cornelius an die Spitze der Republik. Seine thatkräftigen^Maßregeln, die Durchstechung der Dämme von Seiten der Holländer und der vergebliche Angriff der englischfranzösischen Flotte gaben der Sachlage schon Ende 1672 eine andere Wendung. Zudem erschien auch der große Kurfürst mit Truppen, und auch der Kaiser schickte auf des Brandenburgers Betrieb ein Heer unter Montecuculi. Allerdings hatte der letztere die geheime Weisung sich in kein Gefecht einzulassen, so daß sich Friedrich Wilhelm vom Kaiser preisgegeben sah und im Juni 1673 den Separatfrieden 1673 von Vossem (östlich von Brüssel) abschließen mußte, durch den er seine von den Franzosen eroberten rheinisch-westfälischen Besitzungen bis auf einige Festungen zurückerhielt. Als aber die Franzosen auf die rücksichtsloseste Weise deutsches Reichs- 9*
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