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1. Lehrbuch der neueren Geschichte - S. 134

1880 - Berlin : Habel
134 macht Ludwigs. Der französische Minister Louvois benutzte dies, seinen Herrn zum Kriege zu drängen, und nun mußten zwei Ereignisse zum Vorwaude der Kriegserklärung dienen, nämlich Erstens der pfälzische Erbschaftsstreit. Nach dem im Jahre 1685 erfolgten Tode Kurfürst Karls von der Pfalz (von der simmernschen Linie) war die Linie Pfalz-Neuburg die nächstberechtigte Erbin der hinterlassenen Lande. Aber Ludwig beanspruchte dieselbe, den Gesetzen des Reiches und des kurfürstlichen Hauses zuwider, für feinen Bruder, den Herzog von Orleans, den Gemahl der Charlotte Elisabeth, der Schwester des verstorbenen Kurfürsten. Zweitens die Nichtbestätigung des infolge französischer Bestechung zum Erzbischof von Köln gewählten Bischofs von Straßburg und bisherigen Koadjutors von Köln, Wilhelms von Fürstenberg, Bruders des 1682 verstorbenen verräterischen Franz Egon, seitens des Kaisers und des Papstes im Jahre 1688. b) Verlauf des Krieges. Der Krieg, welcher gleichzeitig am Rhein, in Spanien, den Niederlanden, Italien und Irland (Schlacht an der Boyne, f. Seite 121) geführt ward, begann mit einer schrecklichen Verwüstung der Pfalz, wo den Mordbrennern des Generals Melac auf Louvois Befehl Städte und Dörfer in Masse zum Opfer fielen (Verbrennung von Worms, Zerstörung des Domes zu Speyer und Schändung der Kaisergräber, Sprengung des Heidelberger Schlosses u. s. w.). Trotz der Mehrzahl ihrer Gegner waren die Fran- i69o zosen doch im ganzen siegreich. Sie siegten 1690 unter dem talentvollen Marschall von Luxembnrg über die Deutschen unter dem Fürsten von Wal deck bei Fleurus (westlich von 1692 Natrtur), im Jahre 1692 bei Steenkerken (nordöstlich von 1693 Bergen) und 1693 bei Neerwinden (südöstlich von Löwen) gegen Wilhelm Iii. Zwar wurde die französische Flotte bei dem Cap la Hague von der vereinigten englisch-holländischen Seemacht 1692 fast ganz vernichtet; dafür aber hatten die Franzosen unterdessen auch in Italien mit Glück gefochten, 1690 indem Catinat daselbst 1690 über den Herzog von Savoyen den Sieg bei Staffarda (am oberen Po) davongetragen hatte. _ Am Oberrhein endlich, wo der geschickte Markgraf Ludwig von Baden nach dem Tode des ausgezeichneten kaiserlichen Generals Karl von Lothringen die deutschen Streitkräfte befehligte, behaupteten Ludwigs Feldherren gleichfalls das Feld, so daß auf allen Punkten der Krieg einen für die Franzosen günstigen Verlauf nahm. Dennoch bot Ludwig die Hand zum Frieden, da feine bedeutendsten Generale tot
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