Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lehrbuch der neueren Geschichte - S. 247

1880 - Berlin : Habel
247 Iii. Neugestaltung Europas. Der Wiener Kongreh vom Isten Oktober 1814 bis 9ten Aum 1815. Auf dem am Isten Oktober 1814 eröffneten Kongresse zu Wien, wo der kaiserliche Hos seine Gaste aus die freigebigste und großartigste Weise bewirtete, erschienen nicht nur alle namhaften Staatsmänner der damaligen Zeit, sondern auch die einflußreichsten Herrscher Europas in Person. Der Hauptzweck desselben war die Wiederherstellung Preußens und Österreichs. Mit den Verhandlungen ging es anfangs nur langsam vorwärts, zumal wegen des Schicksals Polens und Sachsens lange Zeit keine Einigung erzielt wurde bis nach der Rückkehr Napoleons unter dem Drange der Umstande die Beratungen und Beschlußfassungen beschleunigt wurden. Im ganzen nahm der Kongreß fast nur auf den Vorteil der Herrfcherfamilien und fast gar nicht auf die Wünsche der Völker Rücksicht. Besonders betrübend war die untergeordnete Stellung Deutschlands während der Verhandlungen sowohl gegenüber den fremden Mächten als in feinen eigenen inneren Angelegenheiten. Die hauptsächlichsten Bestimmungen des Wiener Kongresses, durch welchen eine ganz neue Ordnung der Dinge in Europa begründet wurde, waren folgende: 1. Österreich erhielt die illyrifchen Provinzen, Oberitalien bis zum Po und Tefsino als lombardischvenezianisches Königreich, von Baiern Tirol und Salzburg. 2. Preußen bekam alle seine deutschen Besitzungen vom Jahre 1805 zurück (ausgenommen die sränkischen Fürstentümer und Ostsriesland), außerdem den westlichen Teil des Herzogtums Warschau als Großherzogtum Posen, die Hälfte Sachsens als Herzogtum Sachsen, das Herzogtum Westfalen (von Darmstadt), Jülich, Berg, das ehemalige Erzstift Köln, den größten Teil des ehemaligen Erz st ist es Trier, fast das ganze ehemalige Hochstift Münster, Wetzlar, Corvey, Dortmund u. f. w. Dazu tauschte es gegen das von Hannover überkommene Lauenburg von Dänemark Schwedifch-Pommern (Neuvorpommern) ein, so daß es an 288 500 qkm mit 10y2 Mill. Einwohnern umfaßte. Es hatte also an Einwohnerzahl nicht gewonnen und obendrein feine Verbindung mit der Nordsee eingebüßt; indem es aber für feine ehemaligen slavisch - polnischen Besitzungen im Osten Landstriche mit rein deutschen Bewohnern im Westen^eingetauscht, blieb es seinem Wesen nach ein deutscher Staat. 3. Deutschland, d. H. das Gebiet des ehemaligen Reiches mit Ausnahme Belgiens, erhielt eine Bundesverfassung
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer