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1. Der Weltkrieg 1914/15 in der Volksschule - S. 77

1915 - Paderborn : Schöningh
— 77 — leichter ist als die gewöhnliche Lust, konnte der Ballon steigen. Auf der Fahrt wurde unter dem Ballon ein Feuer unterhalten, das für neue Zufuhr von heißer Luft sorgte. Das war gefährlich, weil der Ballon doch Feuer fangen konnte. Der Gasballon war geschlossen. Er wurde mit Gas (Wasserstoff) gefüllt. Seine Hülle wurde aus Stoff, der mit Leim luftdicht gemacht wurde, hergestellt. Auch das Gas ist leichter als Luft, und der Ballon flog. Aber das Gas dehnte sich unter der heißen Sonne aus, und der Ballon platzte. Man brachte ein Ventil an. Aus diesem strömte von dem erhitzten Gas so viel aus, bis der äußere Luftdruck wieder stärker war und das Ventil schloß. Sollte der Ballon höher steigen, so leerte man die mitgenommenen Sandsäcke. Sollte er niedergehen, so öffnete man das Zugventil, durch welches das Gas ausströmte. Auch ein Anker war angebracht, der ausgeworfen wurde, wenn man landen wollte. Die Gondel war an einem Netz befestigt, welches den Ballon umschloß. Jetzt konnte man wohl fliegen, aber man konnte den Ballon nicht lenken, wohin man wollte. Man war vom Wind abhängig. Nun zerbrach man sich den Kopf, wie man einen lenkbaren Ballon herstellen konnte. Man gab ihm längliche Gestalt, brachte Flügel und Steuer an und versuchte es mit einer Dampfmaschine. Danach verwandte man Elektrizität, um die Luftschrauben (Propeller) in Bewegung zu setzen. Aber mit den Benzinmotoren hatte man erst den gewünschten Erfolg. Zeppelin und Parseval schufen dann die Luftschiffe, wie wir sie jetzt kennen. Der Suezkanal. Der Suezkanal ist eine der wichtigsten Wasserstraßen der Welt. Er verbindet das Mittelländische Meer mit dem Roten Meer, den Atlantischen Ozean mit dem Indischen Ozean und damit das Abendland mit dem Morgenland. Wer früher mit einem Schiffe von Europa nach Indien oder China und Japan fahren wollte, mußte um die Südspitze Afrikas herumfahren. Das war ein weiter und gefahrvoller Weg. Deshalb herrschte große Freude, als im Jahre 1869 der Suezkanal feierlich dem Verkehr übergeben werden konnte. Nun verkürzte sich der Weg für ein Schiff nach Indien um 24 Tage. Allerdings müssen die Schiffe recht hohe Abgaben entrichten. So muß ein großes Handelsschiff wie der „Große Kurfürst" des Norddeutschen Lloyd für eine einmalige Durchfahrt 70 000 Mark bezahlen. Aber trotzdem ist es für das Schiff viel vorteilhafter, durch den Kanal zu fahren. Von sehr großer Bedeutung ist der Kanal für England; denn es hat wichtige Besitzungen in Asien, die es durch den Kanal leicht erreichen kann. Gelänge es den Türken, den Kanal zu sperren, so fügten sie damit den Engländern den allergrößten Schaden zu. Wir wollen hoffen, daß es ihnen gelingt. Die Durchfahrt durch den Kanal soll vertragsmäßig allen Völkern freistehen. Allein England hat sich die Herrschaft über denselben angemaßt und schaltet in ihntjrach Willkür. Er ist für uns seit langem gesperrt. Das spätere ochickfal des touezkctnals wird durch den Ausgang des Krieges in Europa bestimmt.
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