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1. Römische Geschichte - S. 48

1893 - Dresden : Ehlermann
48 Zweiter Zeitraum. — § 18. Das römische Geistesleben etc. (Bestimmungen über Tracht, Zahl der Gäste, Kosten eines Gastmahls), fruchten wenig. M. Porcius Cato, aus altem sabinischem Bauernstande, der sich trotz des adligen Ringes bis zum Censor (censorius) emporarbeitet, tritt mit derbem Wort, kräftigem Witz und, wenn es gilt, auch männlicher That für altrömische Zucht und Sitte ein, kann aber dem Strom der Zeit nicht Einhalt gebieten. Steigerung der Genusssucht auch in den niederen Kreisen. Einführung zahlreicher neuer Volksfeste. Lust an den immer mehr sich einbürgernden Fechterspielen und Tierhetzen, deren Pracht und Aufwand sich ungemessen steigert. Gewöhnung der Menge zu Müssiggang, Bettelei und Bestechlichkeit. Panem et Circenses! Auch die Sittlichkeit im Staatsleben sinkt. Kaltherzige, selbstsüchtige Staatskunst an Stelle der altrömischen Rechtlichkeit (Karthago, Eumenes, die Rhodier u. a.). Feigheit und Untüchtigkeit der Feldherrn (macedonische und spanische Kriege). Beugung des Rechts zu gunsten der bevorrechteten Klasse. So zwar Verschlechterung des Volkscharakters im allgemeinen, dennoch die Gemeinde bis weit in diesen Zeitraum hinein noch der Thatkraft, der Unterordnung unter das Staatswohl, der Aufopferung und der Erkenntnis des Rechten fähig. Erhaltung, des alten Römersinns bei einzelnen hervorragenden Persönlichkeiten sowohl des Adels wie des Volkes erkennbar. Amilius Paullus, der Sieger von Pydna, beglückwünscht sich nach dem Tode seiner Kinder, dass die Götter, sein Gebet erhörend, nicht dem römischen Volke, sondern ihm Unglück gesendet hätten. Die Schilderung des Lebenslaufes eines geringen Bürgers in der Rede eines Centurio (Liv. Xxxxii, 32) zur Zeit des 2. macedonischen Krieges und dessen Ermahnung an seine Kameraden, die gleich ihm mit niedrigerem Range ins Heer wiedereintreten sollten, dem Senate und den Konsuln zu gehorchen und jede Stelle für ehrenvoll genug zu halten, in der sie das Vaterland verteidigen könnten. E. Litteratur und Kunst in derzeit der punischen Kriege emporkeimend, aber ganz von griechischen Mustern abhängig und selbst durch einen Griechen begründet, a) Dichtkunst. 1) Epos. Andronikus, ein kriegsgefangener Tarentiner, Freigelassener des Livius Salinator (s. o. § 11, Iv, C), bildet die Dramen des Euripides nach und übersetzt die Odyssee für die römische Jugend — das älteste Schulbuch! In seine Fusstapfen trat Gn. Nävius, der ausser an griechischen Nachbildungen sich auch an einem nationalen Stoff versuchte, in-
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