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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 111

1875 - Braunschweig : Bruhn
- 111 — Albrecht Achilles (1470—1486) bte R^ierung. Dieser ritterliche Fürst gab das hohenzollernsche Hausgesetz, wonach die Mark ungetheilt an den nächsten Erben fallen sollte. Sein Sohn Johann Cicero (1486 —1499), ein gelehrter, sparsamer und gerechter Regent, kaufte die Herrschaft Zossen und beschloss die Grünbnng der Universität Frankfurt, bte aber erst 1505 eingeweiht würde. Der 15jährige Sohn Johanns, Joachim I. (1499—1535), war trotz seiner Jugenb von festem Willen. Er vernichtete das zu seiner Zeit wieber emporgekommene Raubwesen der Ritter. Unter feiner Regierung brach eine allgemeine Jnben Verfolgung in der Mark aus. Viele unglückliche Jnbeu würden hingerichtet und die anberen ausgewiesen. Der Reformation, die unter seiner Regierung anfing, war er selbst abholb, boch verschaffte seine fromme Gemahlin Elisabeth der Lehre Luthers in der Mark Eingang. Im Jahre 1524 erbte Joachim die Grafschaft Ruppi n, c. Gegen das Hausgesetz Albrechts hatte Joachim I. das Laub unter seine beiben Söhne getheilt. Joachim Ii.*, Hefter genannt, erhielt die Kurmark und Johann die Neumark. Beibe regierten von 1535—1571. Währenb Johann, gewöhnlich Mars-graf Haus von Küst r in genannt, schon bei seinem Regierungsantritt zur Lutherischen Lehre übertrat, suchte Joachim erst noch einmal durch eine Kirchenversamm-iung die firchlichen Misbräuche abzustellen. Als jeboch feine Bemühungen scheiterten, traten auch er und balb nach ihm die Einwohner des Landes zur protestantischen Kirche über. Wichtig für die Vergrößerung des Landes war der Vertrag von 1537 mit benherzögen von Liegnitz, wonach Liegnitz, Brieg und Ohlau nach bemaussterben der Herzöge an Brandenburg fallen sollten. Auch die Mitbelehnung über Preußen durch den König v. Polen war für die Folge von Bebeutnng. Nach dem Tode beiber Marfgrafen würde das ganze Kurfürstenthum wieber vereinigt unter Joachims Sohne d. Johann Georg (1571—1598). Derselbe war streng, orbimngsliebenb und' sparsam, weshalb sich unter ihm der Wohlstanb des Landes beträchtlich hob. Auch das Schulwesen förberte er, inbem er das Gymnasium zum grauen Kloster als Lanbes-schule einrichtete. Johann Georg war ein eifriger Lutheraner, aber zugleich auch unbnlb-sam gegen bte Kalvinisten. Unter seiner Regierung fanten die Herrschaften Beeskow und Storkow durch Kauf an Braubenburg. e. Joachim Friedrich (1538—1608), war bemüht, basherzogthumpreußen, dessen Fürst blödsinnig war, in Besitz zu befommeu. Zu btesem Zwecke verband» er sich durch Heirat mit Polen, von dem Preußen ein Lehnsland war. Auch für höhere Bilbung sorgte er, inbem er zu Joachimsthal eine Fürstenschule gründete, die später nach Berlin verlegt würde. f. Johann Sigismund (1608—1619) Unter der Regierung biefes aufgeklärten, willensfesten, oft nur zu heftigen Fürsten kam basherzogthumpreußen zubran-benburg als polnisches Lehen. Auch die Herrschaften Kleve, Mark und Ravensberg kamen durch Vertrag zu Brandenburg. Durch den Uebertritt des Kurfürsten zur reformierten Kirche erregte er den Unwillen eines großen Theiles der Bevölkerung. Wegen Krankheit übergab er feinern Sohne g. Georg Wilhelm (1619—1640) die Regierung. Unter besten Regiment brach der 30|ährtge Krieg aus und brachte, ba der Kurfürst ein willensschwacher Mann war, großes Unglück über das Land. Besonders kam basselbe in schlimme Lage, als Georg Wilhelm sich nicht entschließen sonnte, mit Gustav Adolf v. Schweden in ein Bllnb-ttis zu treten. Freund und Feind verwüsteten das Kurfürstenthum. Großen Einfluss übte auf den Kurfürsten fein fatholischer Minister Schwarzenberg aus, welcher ihm beständig zuredete, ein Bündnis mit dem Kaiser und mit Polen zu schließen. h. Das Herzoglhum Preußen. An der unteren Weichsel bis zum finnischen Meerbusen wohnten tm 12. Jahrh, die heidnischen Preußen, ein slavischer Stamm. Zu ihrer Bezwingung rief der Mönch Christian v. Oliva, beffen Bekehrungswerk bei ihnen gescheitert war, die Hülfe des beutfchen Ordens an. Der Hochmeister des Ordens, Hermann von Salza, fanbte 1227 eine Anzahl Ritter unter Hermann Balk nach Preußen, benen balb ein größeres Kreuzheer nachfolgte. In fünfzigjährigem, blutigem Kampfe eroberte der Orden, mit den Schwertbrüdern vereinigt, das Land, in welchem er
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