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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 143

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 143 — Unterdes, am 31. August und 1. September, machte Bazaine einen kräftigen Ausfall aus Metz, wurde aber mit großem Verluste zurückgeschlagen (Schlacht bei Noisseville). Die Folge der großen Ereignisse am 1. und 2. September war die Erklärung Frankreichs zur Republik. Dieselbe setzte nun den Krieg weiter fort, und die deutschen Armeen gingen aus Paris los unv schloßen es von allen Seiten ein. _ Am 23. September kapitulierte die Festung To ul und am 27. September Straßburg, endlich am 29. October auch Metz mit 173,000 Mann, die kriegsgefangen wurden, und unzähligem Kriegsmaterial. Am 27. December begann die'beschießung von Paris. Unterdes kämpfte die erste Armee, jetzt unter v. Manteu'ssel, im Worden gegen neu gebildete Heere, die zweite Armee im Westen und Süden von Paris gegen die sogenannte Loire-Armee. Es war ein furchtbares Blutvergießen in deu unzähligen Schlachten, die in allen Gegenden Frankreichs geliefert wurden. Aber aus allen den Greueln des Kriegs ward unser deutsches Vaterland gleichsam wie neu geboren. Schon am 3. December 1870 ersuchte der hochsinnige junge Baiern-könig Ludwig deu greiseu König Wilhelm, das deutsche Reich und die deutsche Kaiserwürde wieder herzustellen. Und als alle deutschen Fürsten und Völker begeistert ihre Zustimmung gaben, erklärte Wilhelm am l 8.Ja nuar l87 1 in seinem Hauptquartier zu Versailles, dass er auf Wunsch der Fürsten Deutschlands die Kaiserkrone des deutschen Reichs annehme. So ward Deutschland seit diesem Tage wieder ein einiges Reich. Unterdessen'' tobte der Kamps um Paris immer noch fort. Aber auch im Süden entspannen sich harte Kampfe. Bei Lyon hatte sich die französische Ostarmee unter Bonrb ak i gebildet, welche das von den Deutschen belagerte Belfort entsetzen und durch das Elsass in Süddeutschland eindringen sollte. Ihm stellte sich anfangs das Corps des Generals von Werder entgegen (Schlacht bei Montbeliard 15. —17. Januar 1871), bis dem tapfern kleinen Heere der General von Manteuffel mit zwei Armeecorps zu Hilfe eilte, die französische Ostarmee in der Flanke und im Rücken angriff, und sie zwang, sich auf schweizerisches Gebiet zu flüchten. Endlich, nachdem Paris alle Beschwerden einer Belagerung ausgehalten, und die dariu befindliche Armee öfter nutzlose Ausfälle unternommen hatte, kapitulierte am 28. Januar auch diese Riesenstadt. Nun hatte Deutschland fast 400,000 unverwundete Kriegsgefangene gemacht und außerdem 6700 Geschütze und 120 Fahnen oder Adler dem Feinde abgenommen. Als zuletzt am 16. Februar auch das mächtige Belfort fiel, und so auch der letzte Hoffnungsanker für die Franzosen verloren gegangen war, bequemte sich das gänzlich vernichtete Frankreich zum Frieden. Am 26. Februar wurden die Friedenspräliminarien unterzeichnet und am 1. März wurde der Friede von der National-Versammlung in Bordeaux genehmigt. Die Friedensbedingungen waren: Abtretung von Elsass außer Belfort, von Deutsch-Lothringen mit Metz, Zahlung von 5 Milliarden Francs (1333%
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