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1. Geschichte und Geographie des Königreichs Bayern - S. 15

1881 - Berlin : Hofmann
— 15 -— welchen Ludwig Ii. als der angesehenste Reichsfürst hatte, wurde nach einer kaiserlosen, schrecklichen Zeit der thatkräftige und biedere Schweizergraf Rudolf von Habsburg zum deutschen König gewählt. Um diese Zeit war das früher allen Großen und Edlen des Reichs zustehende Recht der Königswahl auf sieben Kurfürsten übergegangen. Da Heinrich Xiii. dem Neugewählten feind war, gerieten die beiden Brüder in Streit und griffen zum Nachteile ihres Landes zu den Waffen. Die letzten Jahre seiner Regierung verwendete Heinrich Xiii. auf die innere Ordnung seines Herzogtums. Ludwig Ii. erließ zur Herstellung der sehr gestörten Sicherheit strenge Landfriedensgesetze. Wer unbefugt Waffen trug, das Messer zuckte oder einen Pseil gegen jemanden anlegte, dem wurde die Hand abgehauen; wer einen anderen verwundete, oder ermordete, wurde enthauptet. 8. Nach dem Tode Ludwigs des Strengen erhielt der jüngere seiner beiden Söhne: Ludwig Iii., der Bayer, den größten Teil der väterlichen Lande. Die niederbayrischen Prinzen*) waren bei seinem Regierungsantritt noch minderjährig; die Vormundschaft, sowie die Verwaltung ihrer Lande war ihm übertragen. Dies gefiel dem niederbayrischen Adel nicht, und es begannen allerlei Unruhen; Bürger und Edelleute plünderten und verheerten einander das Eigentum. Auf Betreiben des Adels wollte Herzog Friedrich der Schöne von Österreich den Landfrieden durch Übernahme der Vormundschaft herstellen, allein der Bayernherzog gab seine Rechte nicht kurzweg auf und es kam zum Krieg (1313). Die Österreicher rüsteten ein mächtiges Heer: der tapfere Wittelsbacher aber vertraute auf Gott und seine Bayern und zog ins Feld. Die raublustigen Scharen hatten bereits Landshut geplündert, zogen nun auf München zu und schlugen bei Gammelsdorf ihr Lager auf. Hinter Wald und Nebel verborgen, lag Ludwig mit den Seinigen. Als die Sonne die Wolken zerteilte, brach die Schlacht los: die österreichische Fahne wurde erobert, unaufhaltsam drangen die Bayern vor, der Feind wich in wilder Flucht unter Verluste vieler Toten und Gefangenen — der glänzendste Sieg ward errungen. Ludwig überließ die reiche Beute des feindlichen Lagers feinen treuen Mitkämpfern und zeichnete die tapferen Bürger von Landshut und Ingolstadt noch besonders aus. Friedrich versprach, sich nicht mehr in die niederbayrischen Angelegenheiten mischen zu wollen, und nun war wieder Friede. Ganz Bayern jubelte seinem siegreichen Herzoge entgegen, ganz Deutschland sprach mit Verehrung von dem heldenmütigen Wittelsbacher. Eben war der deutsche Königsthron erledigt, und Ludwig wurde (1314) in Frankfurt von der Mehrzahl der Kurfürsten zum deutschen König *) Drei Enkel Heinrichs Xiii.
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