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1. Geschichte und Geographie des Königreichs Bayern - S. 20

1881 - Berlin : Hofmann
— 20 — für die Nürnberger die Aufbewahrung der Reichskleinodien, die sich nunmehr in der kaiserlichen Schatzkammer zu Wien befinden. Das Höchst ist Würzburg erscheint als Herzogtum, nachdem die Bischöfe Mitte des 15. Jahrh, sich Herzoge von Ostfranken nannten. Durch Erbauung prachtvoller Kirchen und Gründung einer Universität wurde Kunst und Wissenschaft auch hier treulich gepflegt. Der Dichter Walther v. d. Vogelweide liegt in Würzburg begraben. Das Herzogtum Schwaben wurde nach dem Aussterben der Hohenstaufen vielfach zerstückelt. Die zwischen Iller und Wertach gelegenen wölfischen Güter kamen mit der konradinischen Erbschaft an Bay-ent (1269), der übrige Teil unseres heutigen Schwabens zerfiel in das Hochstift Augsburg, die Abtei Kempten, die Markgrafschaft Burgau, die Grafschaften Öttingen und Pappenheim, die Reichsstädte Augsburg, Donauwörth, Dinkelsbühl, Kaufbeuern, Kempten, Lindau, Memmingen, Nördlingen und die Gebiete der schwäbischen Reichsritterschaft. — Die Reichsstadt Augsburg erhielt durch Ludwig d. B. besondere Vergünstigungen für die Treue, mit der sie ihm anhing. Wie in Nürnberg, so gab es auch hier wegen des Stadtregiments Streit zwischen den Patriciern und Zünften, und letztere erhielten das Recht der Mitverwaltung da wie dort. Augsburg war weit und breit berühmt durch seine Erzgießereien und um seiner Weberei willen, die besonders durch die Fugger blühte. Diese stammten von einem einfachen Leineweber und brachten es durch Fleiß, Sparsamkeit und glückliche Unternehmungen, namentlich durch Ausbeutung von Kupferbergwerken in Ungarn und Tyrol, zu ungeheurem Reichtum. Ihre Schiffe segelten aus allen Meeren und stellten Handelsverbindungen mit den fernsten Weltteilen her. Das Geschlecht der Fugger wurde in den Grafen- und Fürstenstand erhoben und blüht heute noch. Von einem Ahnen desselben erzählt man die Anekdote, daß er beim Besuche des Kaisers Karl V. dessen Schuldbriefe zum Anschüren eines Zimmt-feuers verwendet habe. Diesem Geschlechte dankt Augsburg die Fuggerei, 106 zusammengehörige Häuschen, die gegen wenig Zins an geringbemittelte Leute vermietet werden. 10. Bayern war zu Ende des Mittelalters trotz der vielen Teilungen und Länderverluste eines der mächtigsten deutschen Herzogtümer. Die unter den Wittelsbachern erblich gewordene und bedeutend erweiterte Herzogsgewalt war nur durch die Landstände einigermaßen beschränkt. Schon unter Ludwig d. B. und Otto Iii. erhielten die Geistlichen, Grafen, Ritter und freien Städte für Bewilligung einer von ihren Lehensleuten zu zahlenden Steuer urkundlich Steuerfreiheit ihrer eigenen Güter und eigene Gerichtsbarkeit in niederen Straffällen zugesprochen. Durch die erlangten Freiheitsbriefe erhielten die Edlen und Freien
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