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1. Geschichte und Geographie des Königreichs Bayern - S. 39

1881 - Berlin : Hofmann
— 39 — durch die vielen „Totenbreiter" und Feldkreuze, die hier am Wege stehen, um die Andacht der Vorübergehenden den „armen Seelen" zuzuwenden. , , Auf der Westseite des Böhmerwaldes breitet sich die oberpfalzrsche Ebene aus, ein wellenförmiges Hügelland mit vielen Weihern. Diese Ebene abschließend, reiht sich dem Böhmerwalde im Norden Las Fichtelgebirge mit dem Schneeberg (1060m) und Ochsenkopf an. Das Fichtelgebirg ist ein Massengebirg und Ausgangspunkt vieler Bergketten und Flüsse. Es besitzt starke Fichtenwaldbestände, mächtige Granitfelsen und unzugängliche Moorstrecken. Die beträchtliche Bevölkerung lebt von der Verarbeitung der Eisenerze, von Steinhauerarbeiten, vom Betrieb der Landwirtschaft und, wegen der unbedeutenden Ergiebigkeit des Bodens, von Weberei. Vom Fichtelgebirge nach Nordwesten hin zieht der Frankenwald, ein einförmiges Hochland, dessen Bewohner die Rohprodukte des Gebirges: Holz und Eisen, verarbeiten. Südlich vom Frankenwald, von der ersten großen Mainbiegung aus, beginnt ein anderer Höhenzug, der sich als Westgreuze der oberpfälzischen Ebene zuerst in südlicher Richtung bis zur Altmühl erstreckt und von da aus ihr entlang in breiten Windungen zur Wörnitz hinzieht. Dieser Gebirgszug wird bis zum Wörnitzdurchbruch Franken-Jura genannt. Der von hier aus nordwestlich ziehende Teil heißt Hahnenkamm, (Hesselberg 714 m.) der nach Südwesten sich erstreckende Hauptzug ist der s ch w ä b i sch e I u r a. Der Jura ist ein breiter, hügeliger Landrücken mit ganz vereinzelten Kuppen. Sein an Höhlenbildungen reiches und zerklüftetes Kalkgestein läßt das Wasser tief versickern; daher sind die Quellen selten, aber meistenteils stark. Oberhalb des Wörnitzdnrchbruches liegt zu beiden Seiten des Flusses zwischen dem schwäbischen Jura und dem Hahnenkamm das fruchtbare Ries, ein mit hübschen Ortschaften überfätes Thalbecken, -welches vor Zeiten ein See gewesen ist. Der nördliche Teil vom Franken-Jura wird vom Wisentthale durchbrochen, welches mit seinen hübschen Matten, burggekrönten Höhen und zahlreichen Höhlen die sogenannte fränkische Schweiz bildet. Vom zweiten nach Süden offenen, großen Mainbogen umflossen, erhebt sich ein Bergrücken, der nordwärts über den Main und südlich bis über Dinkelsbühl hinaus sich erstreckt. Dieser Höhenzug führt Leu Namen Frankenhöhe, deren Erhebungen über die benachbarten Ebenen gering und zufammenhangslos sind. Die eigentliche Frankenhöhe, wie sie parallel dem oberen Wörnitzlause bis an den Aischgrund sich hinzieht, gehört durch ihre parkahnliche Bewachsung zu den schönsten Gegenden Bayerns. Der zwischen Aisch und Main liegende Teil des Höhenzuges wird Steiger-wald genannt, ein hübsch bewaldeter Bergrücken, dessen Bewohner sich hauptsächlich mit Holzfällen, Holzhandel und Holzverarbeitung besassen. Die dem Steigerwald im Westen gegen den Main hin vor-
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