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1. Hilfsbuch für den Unterricht in der alten Geschichte - S. 4

1913 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
4 Die Geschichte der Griechen. stattlichen Trümmer des Königspalastes das Staunen der Beschauer. Das mit zwei Löwen geschmückte Haupttor (das sog. Löwentor von Mykene) ist fast vollständig erhalten. Alle diese Bauwerke sind lebendige Zeugen der Macht und des Reichtums jenes Fürstengeschlechtes. Sie sind Denkmäler einer untergegangenen Kultur (der sog. mykenischen Kultur), die im 2. Jahrtausend v. Chr. an den Küsten und auf den Inseln des Agäischen Meeres herrschtel. Nach den Erzählungen der Griechen kamen außer Pelops noch andere Einwanderer aus dem Morgenlande herüber und ließen sich dauernd auf griechischem Boden nieder. Aus Phönizien (am Ostrande des Mittelmeeres) wanderte der Königssohn Kadmus nach Böotieu und gründete die nach ihm benannte Burg von Theben, Kadmea. Aus Ägypten flüchtete der König Dan aus mit seinen 50 Töchtern, den Dana'iden, nach Argos. In diesen Sagen spiegelt sich das Bewußtsein der Griechen wider, daß ihnen die Ansänge höherer Gesittung aus dem Osten gekommen sind. Auf welchem Wege dies geschehen ist, bleibt zweifelhaft. Wahrscheinlich erfolgte die Einwirkung des Morgenlandes ebenso zu Lande über Kleinasien wie auf dem Seewege über Kreta (vgl. S. 12 A.). Von einigen werden die Phönizier als Vermittler angesehen. Dieses mächtige und betriebsame Handelsvolk besaß bis gegen das Jahr 1100 v. Chr. an der Ostküste des griechischen Festlandes zahlreiche Handelsplätze (Faktoreien) und vielleicht auch feste Aufiedlungen. Als sicher darf angenommen werden, daß die Griechen in späterer Zeit (nach 900 v. Chr.) von den Phöniziern die Buchstabenschrift und die in Babylonien erfundenen Maße und Gewichte empfingen. 3. Nationale Einigungsmittel. Durch hohe Gebirgszüge oder durch tief einschneidende Meerbusen waren die Landschaften Griechenlands voneinander getrennt. In dem kleinen Lande bildeten sich darum zahlreiche Einzelstaaten heraus, von denen jeder volle Selbständigkeit besaß. Ein einheitliches Staatswesen mit einem gemeinsamen Oberhaupte hat es zu keiner Zeit gegeben. Aber gemeinsame Anschauungen und Einrichtungen verknüpften die einzelnen Städte und Landschaften zu einem Ganzen, so daß sich alle Griechen als ein Volk sühlten. Ein solches verknüpfendes Band waren die Gedichte Homers (um 800 v. Chr. ?), Ilias und Odyssee, an denen sich alle Glieder des Volkes erfreuten. Auch die Sitten und Gebräuche, worin sich die Griechen wesentlich von ihren Nachbarvölkern unterschieden, wiesen sie darauf hin, daß sie zusammengehörten. Ganz besondere Einigungsmittel aber waren der gemeinsame Götterglaube, die Orakel, die Nationalspiele und die heiligen Bündnisse (Amphiktionien) zum Schutze der Orakel und Tempel. a) Der Götterglaube der Griechen. Die alten Griechen waren Heiden und verehrten zahlreiche Gottheiten. Besonders in den ihnen rätselhaften Erscheinungen der Natur (Wolken, Winden, i Besondere Verdienste um die Erforschung dieser Denkmäler erwarb sich der Mecklenburger Heinrich Schliemann (f 1890). Bei seinen Ausgrabungen in Mykene und Tiryns deckte er zahlreiche Bauwerke (Paläste, Festungsmauern, Grabkammern) auf und förderte allerlei Schmucksachen, Gefäße (Vasen), Becher und Waffen zutage. Vgl. S. 12 A. u. S. 14 A.
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