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1. Hilfsbuch für den Unterricht in der alten Geschichte - S. 28

1913 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
28 Erster Zeitr. Von der dorischen Wanderung bis zum Beginn der Perserkriege. Die Luft war oft rauh. aber immer rein und klar; ein heiterer, wolkenloser Himmel wölbte sich über den Fluren. Dieselbe Heiterkeit und Klarheit zeigten auch die Bewohner des Landes. Sie waren lebhaft, unternehmungslustig und neuerunas-süchtig (vgl. S. 23). Die Stadt Athen lag größtenteils in einer Ebene, ungefähr 7 km vom Meere, wo sie drei geräumige Häfen besaß, von denen der Piräus der bedeutendste war. In den Hafenorten entwickelte sich ein reges Leben und Treiben. Attische und fremde Schiffe liefen ein und aus, die ausländische Erzeugnisse nach Athen brachten und einheimische Handelsgegenstände nach den entferntesten Gestaden des Mittelländischen Meeres ausführten (vgl. S. 22). Bald beschäftigten und ernährten Gewerbe aller Art, Schiffahrt und Handel das volkreiche Athen mehr als Ackerbau und Viehzucht. a) Die Zeit vor Solon. 1. Die Königsherrschaft bis zum Tode des Kodrus. Attika wurde in den ältesten Zeiten von Königen beherrscht, die wie in Sparta oberste Priester. Richter und Heerführer waren. Während der dorischen Wanderung erhielt Kodrus den Thron. Als die Dorier Attika bedrohten, erklärte das Orakel, das Volk werde siegen, dessen König sich für das Vaterland opfere. Kodrus begab sich verkleidet ins dorische Lager, fing mit den Soldaten Händel an und wurde von ihnen erschlagen (1068?). Die Dorier, die von dem Orakel gehört hatten, zogen daraufhin ab, und Attika war gerettet (S. 21). 2. Die Herrschaft des Adels und die „Blutgesetze" des Drakon. Nach dem Tode des Kodrus wurde die Macht des Königs immer mehr eingeschränkt, bis man schließlich die Königswürde ganz beseitigte. Die Regierung kam in die Hände der Edelgeborenen (Adligen), die über reichen Grundbesitz, Burgen und Waffen verfügten. Sie wählten aus ihrer Mitte neun Archonten (d. h. Regierende, Beamte) und betrauten sie mit der Verwaltung des Staates. Die Archonten wurden (wie die Ephoren in Sparta) immer nur auf ein Jahr gewählt. Trotzdem verstand es der Adel, durch sie eine Willkürherrschaft auszuüben. Die Nichtadligen wurden von jeder Teilnahme an der Regierung ausgeschloffen. Die Bauern, die damals den bei weitem größten Teil der Bevölkerung ausmachten, waren dem Adel verschuldet; sie hafteten den Gläubigern nicht nur mit ihrem Vermögen, sondern auch mit Leib und Leben. Wer nicht zahlen konnte, durfte als Sklave ins Ausland verkauft werden. Am schlimmsten war, daß es keine geschriebenen Gesetze gab. Deshalb verlangte das Volk die Auszeichnung der Satzungen, nach denen Recht gesprochen werden sollte. Die Adelspartei beauftragte damit den Drakon (620). Dieser schrieb das herkömmliche Gewohnheitsrecht nieder;
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