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1. Hilfsbuch für den Unterricht in der alten Geschichte - S. 48

1913 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
48 Zweiter Zeitr. Vom Beginn der Perserkriege bis zum Peloponnesischen Kriege. angelegt war. Es bestand aus drei Teilen: der Bühne, der Orchestra Tanzplatz) und dem Zuschauerraum. Man saß im Halbkreis auf stufenartigen Plätzen; schmale Treppen führten wie Radien eines Kreises von der Mitte aus zu den einzelnen Stufen hinauf, deren man oft 20 und mehr zählte. Alle Blicke waren auf die Bühne gerichtet. Die Schau- spieler. nur Männer, gingen auf hohen Schuhen, die man Kothurne nannte. Sie trugen lange Schleppgewänder. Ursprünglich trat neben dem Chor nur ein Schauspieler auf. Um verschiedene Personen darstellen zu können, bediente er sich verschiedenartiger Masken. Im Trauerspiel trug er langsam und feierlich feine Rolle vor; im Lustspiel war feine Sprache lebhaft, mit harmlosem Witz oder scharfem Spott gewürzt. Dem Chor, der in der Orchestra seinen Platz hatte, fiel eine eigentümliche Aufgabe zu. Er begleitete die Vorgänge auf der Bühne mit Tanzbewegungen und mit Betrachtungen, z. B. über die Vergänglichkeit alles Irdischen; auch griff er zuweilen in die Handlung ein. Die Athener besuchten gern das Theater, obwohl die Vorstellungen oft halbe Tage und länger dauerten. Anfangs wurden nur Trauerspiele aufgeführt, wodurch man ganz besonders eindringlich auf die Volksseele einzuwirken beabsichtigte. Deshalb waren die Vorstellungen auch hauptsächlich an Fest- und Feiertagen im Anschlüsse an religiöse Feiern. Der Staat selbst leitete das Theater, und die größten Dichter stellten ihre Kunst in den Dienst dieser Bildungsstätte. Unter ihnen verdienen besonders Äschylus, Sophokles und Euripides genannt zu werden. Äschylus kämpfte in der Schlacht bei Salamis und verherrlichte den Sieg durch ein besonderes Schauspiel: „Die Perset". Er führte einen zweiten Schauspieler ein, wodurch das Wechselgespräch (Dialog) möglich wurde. Der jüngere Sophokles fügte noch einen dritten Schauspieler hinzu und ließ die Chorgesänge zurücktreten. Sein bestes Schauspiel ist „Antigone". Euripides beschränkte das Auftreten des Chores noch mehr; er hat sich besonders durch seine „Iphigenie" verewigt. Stets suchten die griechischen Dichter veredelnden Einfluß auszuüben, und weit mehr als bei uns war darum das griechische Theater eine Bildungsstätte des Volkes. 3. Der Aufschwung Athens in Handel und Gewerbe. Der großartige Aufschwung, den Athen nach den Perserkriegen unter der weisen Staatsverwaltung des Perikles nahm, zeigt sich besonders auf dem Gebiete von Handel und Gewerbe. Der größte Teil der Bevölkerung lebte nicht mehr, wie in früheren Zeiten, vom Ackerbau, sondern suchte durch den Handel mit einheimischen und fremden Erzeugnissen sowie durch die Herstellung von Geräten und Werkzeugen aller Art seinen Lebens-
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