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1. Bilder aus der Weltgeschichte - S. 130

1895 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 130 — Kriegskunst wurde zu einer Wissenschaft, die viele Kenntnis und Erfahrung erfordert. So durchgreifend wirkte die Erfindung des Pulvers, deren Urheber wohl an nichts weniger als an Krieg und Schlachten gedacht hatte. 3. Erfindung der Buchdruckerkunst. — Unter allen Erfindungen ist diese die wichtigste und zugleich die schönste Zierde des deutschen Namens. Früher gab es nur geschriebene Bücher. Die Mönche vorzüglich beschäftigten sich mit dem Abschreiben, und es ist zum Erstaunen, wie weit sie es in der Schönschreibekunst gebracht hatten. Die großen Anfangsbuchstaben wurden sehr schön mit bunten Farben angemalt, auch wohl mit Gold ausgelegt, oft sogar mit kleinen, niedlichen Bildchen umgeben. Solche Abschriften kosteten außerordentlich viel Zeit und vielen Fleiß und waren deshalb auch sehr teuer. Eine einzige schöne Bibel kostete wohl 900 Mark. Darum konnten auch nur reiche und vornehme Leute Bücher kaufen. Am größten war dieser Nachteil für die Schulen, weil nicht jeder Schüler, wie jetzt, sein eigenes Buch hatte. Der Unterricht konnte deshalb auch nur höchst mangelhaft sein, weil er sich fast einzig auf den mündlichen Vortrag beschränken mußte. Der Buchdruckerkunst ging die Formschneidekunst, die schon im Anfange des 14. Jahrhunderts erfunden worden, voraus und bereitete jene vor. Es wurden nämlich in hölzerne Täfelchen allerlei Bilder von Heiligen geschnitten, mit Farbe bestrichen und dann auf Pergament oder Papier abgedruckt. Diese Holzschnitte waren anfangs sehr roh, die Figuren kaum kenntlich. Um den Heiligen, der abgebildet sein sollte, kennbar zu machen, wurde der Name desselben beigesetzt. Bald schnitt man nicht nur einzelne Wörter bei, sondern auch ganze Bibelstellen; zuletzt schnitt man sogar ganze Seiten in Holz. Sollte nun ein geschriebenes Buch gedruckt werden, so mußten gerade so viele Holztafeln da sein, als das Buch Seiten hatte. Jede Seite wurde in die Holztafel geschnitten, mit Schwärze bestrichen und dann abgedruckt. Auf diese Weise konnte man dasselbe Buch möglichst vervielfältigen. Nach dem Abdruck aber hatten diese Tafeln, die so viele Mühe und Arbeit gekostet, keinen Wert mehr; denn
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