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1. Geschichtsbilder aus der vaterländischen Geschichte für einfache Schulverhältnisse - S. 4

1878 - Wittenberg : Herrosé
— 4 — knochen vorstehend, Schultern und Arme stark, die Beine vom steten Reiten krumm und schwach. Sie kleideten sich mit Kitteln von Leinen und Mausfelleu und mit Hosen von Bocksfellen. Sie aßen Wurzebl^Ungeziefer und rohes Fleisch, das sie unter dem Sattel mürbe ritten. Sie wohnten in Zelten und wanderten zu Ross und auf Karren hin und her. Mit ihren hässlichen aber ausdauernden Pferden schienen sie wie zusammengewachsen. Ihr Charakter war aus Raubgier, Zerstörungsmuth, Grausamkeit und Schamlosigkeit zusammengesetzt. Sie hatten weder einen Gott noch Götzen, weder Glauben noch Liebe, weder Treue noch Gerechtigkeit. Im Kampfe stürzten sie blitzschnell mit Geheul auf den Feind, schossen ihre Pfeile ab und flohen zum Schein. Plötzlich wandten sie sich gegen die Verfolger, griffen zum Säbel, warfen dem Feinde Schlingen über deu Kopf und schleppten ihn hinter sich her. 2. Die Westgothen. Zuerst wurden die Alanen und Ostgothen im östlichen Russland von den Hunnen verdrängt oder unterworfen. Die Westgothen zogen sich über die Donau zurück und erhielten auf die Bitte ihres Bischofs Ulfilas vom Kaiser Valens Wohnsitze in Thrazien. Weil sie aber von römischen Statthaltern bedrückt und überteuert wurden, so empörten sie sich, schlugen das römische Heer bei Adrianopel und verbrannten den todtwunden Kaiser in einer Bauernhütte. In dieser Noth rettete der Kaiser Theodosius das Reich, indem er die Gothen durch weise Behandlung beruhigte und sie als steuerfreie aber kriegspflichtige Bundesgenossen annahm. Später stellte sich der junge, tatendurstige Alarich an die Spitze seiner Gothen, plünderte und verheerte Griechenland, brach dann in Italien ein und forderte der bestürzten Weltstadt Rom einen ungeheuern Tribut an Gold, Kleinodien und Kleidern ab. Als die Gesandten ausriefen: „Was bleibt uns dann noch?" antwortete der Sieger kalt: „Das Leben!" Als sie ihm mit der großen Volkszahl Roms drohten, meinte er: „Je dichter das Gras, desto besser zu mähen!" Als der elende Kaiser Honorius, der hinter Sümpfen in Ravenna saß, den Vertrag nicht eingehen wollte, stürmte Alarich Rom bei Nacht 410, und ließ es plündern, verschonte aber die Kirchen. Alarich wollte hierauf nach Sicilien und Afrika, wurde aber in Unteritalien im 34. Lebensjahre vom Tode ereilt. Seine trauernden Gothen begruben ihn in dem Bette des abgeleiteten Flusses Bnsento. Seine Nachfolger führten die Gothen zurück und gründeten zu beiden Seiten der Pyrenäen das große Westgothenreich mit der Hauptstadt Tolosa. 3. Vandalen und Angelsachsen. Die Vandalen gingen 429 unter G eiserich durch Spanien nach Nordasrika und gründeten da ein mächtiges Reich mit der Hauptstadt Karthago. Bei der Belagerung von Hippo starb darin der Bischof Augustin, der Sohn der srom-
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