Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichtsbilder aus der vaterländischen Geschichte für einfache Schulverhältnisse - S. 23

1878 - Wittenberg : Herrosé
— 23 — In der Zeit der Kreuzzüge entstanden 3 Ritterorden, die eine Verschmelzung der Mönchs- und Ritterpflichten zeigen. Die Johanniter ehrten Johannes den Täufer als Schutzpatron und hatten sich die Pflege kranker und hülfloser Pilger zur Pflicht gemacht. Sie mussten Gehorsam, Ehelosigkeit und Armut geloben. Ihr erstes Hospital hatten Kaufleute aus Italien in der Nähe des heil. Grabes gebaut. Nach Verlust des heil. Landes siedelten sie nach Rhodus und Malta über. Der Tempelorden ist von 9 französischen Rittern gestiftet und hatte sein Ordenshaus auf der Stätte des salomonischen Tempels. Die Ritter waren an weißen Mänteln mit rothen Kreuzen kenntlich. Sie hatten außer Gehorsam, Keuschheit und Armut auch noch Waffenschutz den Pilgern gelobt. Der Orden kam später zu großem Reichthum und artete aus. Philipp der Schöne lockte ihn nach Frankreich, ließ ihn vom Papste aufheben, verbrannte den letzten Ordensmeister und eignete sich die Schätze an. Die Ritter des deutschen Ordens trugen ein schwarzes Kreuz auf dem weißen Mantel. Sie wurden später nach Preußen gerufen und machten das heidnische, wilde Land durch Schwert, Wort und Pflugschaar zu einem christlichen und deutschen. Der Hochmeister hatte seinen Sitz in der prächtigen Marienburg an der Nogat. Die Macht des Ordens verfiel, als er von seiner Einfachheit und Sittenstrenge abwich. Preußen wurde 1525 ein weltliches, evangelisches Herzogthum unter Albrecht I. von Brandenburg. 2. Das Bürgerthum. Anfänglich wollten sich die Bewohner des platten Landes nicht zwischen den Mauern der Städte „lebendig begraben." Doch mehr und mehr entstand ein großer Zndrang dahin, als man sah, wie sicher und gut man da lebte und wie alle Werke des Friedens gediehen. Die einzelnen Gewerke schlossen sich zu Zünften zusammen und suchten ihre Erzeugnisse immer mehr zu ver-vollkommenen. Auf den Märkten flössen die Produkte von Stadt und Land zusammen und es entstand ein reger Austausch. Die Seestädte holten Waaren aus fremden Ländern und beförderten sie auf bestimmten Landstraßen bis in das Herz des Erdtheils. So trugen Saumthiere die Schätze des Morgenlandes ans Venedig und Genna durch die Alpenpässe nach Augsburg und Nürnberg. Von diesen Pulsadern des Verkehrs lief ein Netz von Handelswegen nach den Städten Mittel- und Norddeutschlands. Mit Handel und Gewerbe wuchs die Macht der Städte. Da sie häufig die Fürsten mit Geld und Truppen unterstützten, so erhielten sie dafür Rechte und Freiheiten. Um sich gegen die Raubritter zu sichern und die Land- und Wasserwege gangbar zu erhalten, schlossen sie Städtebündnisse. Am berühmtesten ist die nordische Hansa mit Lübeck als Haupt. Die Fäden dieses gewaltigen Bundes liefen von London bis Nowgorod, von Bergen bis Brügge. Fürsten bewarben sich um ihre Gunst und Könige
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer