Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichtsbilder aus der vaterländischen Geschichte für einfache Schulverhältnisse - S. 27

1878 - Wittenberg : Herrosé
— 27 — und Longobarden. Der Strom der Völkerwanderung führte sie nach Westen; in ihre verlassenen Wohnsitze rückten von Osten die Wenden, die zur großen slavischen Völkerfamilie im Osten Enropa's gehörten. Sie waren mittelgroß, gedrungen aber kräftig, braungelb mit dunkeln Augen und braunen Haaren. In Tempeln und heiligen Hainen standen ihre unförmlichen Götzenbilder. Sie opferten ihnen Früchte, Thiere und Kriegsgefangene. Die Priester wurden als Seher und Vertraute der Götter hochgeehrt. Die Hauptbeschäftigungen der Wenden waren Jagd, Fischerei, Viehzucht und Ackerbau; einzelne Gewerke, z. B. Weberei, wurden fleißig betrieben. An der Ostsee, z. B. in Wineta, entwickelte sich auch schon ein reger Handel. Die Wenden liebten die gemeinsamen Ansiedlungen in den Niederungen und schirmten ihre Flecken durch Burgen oder Garts. Die Frauen wurden wie Sklavinnen behandelt; die lebensmüden Eltern ließen sich oft von ihren Kindern todten. Sonst waren die Wenden gastfrei und nüchtern, ehrlich und einfach. 2. Die ältesten Zeiten. Als die Wenben bestänbig räuberische Einfälle westlich von der Elbe unternahmen, besiegte sie Karl der Große,gründete Grenzfesten und setzte Markgrafen ein. In den folgenden traurigen Zeiten wurden alle Anfänge der Kultur wieder verwischt. Heinrich I. schlug die Wenden, eroberte Brandenburg und dehnte feine Herrschaft bis an die Oder aus. Otto I. setzte Gero als Markgrafen der Nordmark ein. Dieser unterwarf die Wenden mit dem Schwerte, während von den Bisthümern Brandenburg und Havelberg die Bekehrung zum Chriftenthume versucht wurde. Nicht feiten wurden die Wenden durch Härte zur Empörung getrieben und vernichteten alle Spuren der deutschen und christlichen Kultur. Endlich wurde 1134 Albrecht der Bär Markgraf der Nordmark. Er ist der Gründer der Mark Brandenburg, die den Anfang des preußischen Staates bildet. 3. Albrechts Verdienste. Graf Albrecht der Bär v. Ballenstedt gewann die Freundschaft des kinderlosen Wendenfürsten von Brandenburg und mit Hülfe von dessen Witwe später einen Theil des Wendenlandes, die Mittelmark. Innere und äußere Unruhen schlug er mit starker Hand nieder. In das verödete und verwüstete Land zog er deutsche und holländische Ansiedler, um es zu kultiviren. Sie machten öde Strecken urbar, entwässerten Sümpfe, dämmten Flüsse ein, gründeten Dörfer und Städte und förberten den Gewerbfleiß. Aber auch chriftiaixifirt hat Albrecht die Mark Branbenburg, indem er Kirchen und Klöster baute und durch Mönche und Geistliche das Volk unterweisen und taufen ließ. Von einem Kreuzzuge brachte er Temp -ler und Johanniter mit ins Land, die das Land gegen feindliche Nachbarn vertheidigen und christliche Sitten verbreiten halfen. So wurde das heidnische Wenbenlanb nctch und nach ein beutfches, christliches und knltivirtes Land.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer