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1. Geschichtsbilder aus der vaterländischen Geschichte für einfache Schulverhältnisse - S. 47

1878 - Wittenberg : Herrosé
stand, Handel und Gewerbe vernichtet, Kunst und Wissenschaft gelähmt! Zum Landbau fehlten Saatkorn, Zugvieh und Menschenhände. Aus den verwilderten Soldatenhorden bildeten sich Räuberbanden. Unglauben, Aberglauben und Laster aller Art waren grausig gewachsen, alle edleit Sitten verfallen. Das waren die Früchte eines Religionskrieges ! Xxi. Der große Kurfürst Friedrich Wilhelm von ßrnu= denburg 1640-1688. 1. Seine Jugend war keine freundliche. Als 7jähriger Kuabe wurde er vor den Kriegsstürmen nach Küstrin geflüchtet und dort erzogen. Später reiste er Zu feiner Ausbildung nach Holland. Hier hatte er an dem weisen und tapfern Statthalter von Dramen das Vorbild eines guten Regenten und an den fleißigen Holländern das Muster glücklicher Unterthanen. Er nahm sich vor, sein Land und Volk ebenso mächtig und glücklich zu machen. Als man ihn im Haag zu Ausschweifungen verleiten wollte, floh er ins Feldlager zu Cranien und äußerte dabei: „Ich bin es meinen Eltern, meinem Lande und meiner Ehre schuldig." Oranien klopfte ihn auf die Schulter und sagte: „Eure Flucht ist hel-denmiithiger, als wenn ich diese Festung eroberte. Vetter, Ihr habt das gethan, Ihr werdet mehr thun, denn wer sich selbst besiegt, ist großer Thaten fähig." 2. Sein Regierungsantritt erfolgte in feinem 20. Jahre unter den traurigsten Umständen. Sein verwüstetes Land hielten die Schweden zum Theil besetzt; die Truppen hatten dem Kaiser Treue geschworen, und die Regierungsgewalt hatte der Minister Schwarzenberg intte. Zunächst wollte der junge Knrsürst Herr in seinem Lande werden. Mit festem Willen, scharfem Verstände und gläubigem Gott-vertrauen ging er auf fein Ziel los. Zuerst beschränkte er die Macht des allmächtigen Schwarzenberg, den ein Schlagfluss kurze Zeit daraus aus der Welt rief. Dann nahm er die Truppen in Eid und Pflicht und vermehrte die stehende Heeresmacht zuletzt bis auf 6000 Mann. Mit den Schweden schloss er Waffenstillstand. Aus die Friedensverhandlungen übte er durch seine Klugheit und Festigkeit einen großen Einfluss aus. Er vermählte sich mit der schönen, gebildeten und edlen Luise Henriette von Oranien, der Tochter des niederländischen Statthalters. Vor ihrer Ankunft ließ er in Berlin die Spuren der Verwüstung beseitigen, das Schloss ausschmücken und die Lindenallee anlegen. 3; Sein Bestreben ging darauf hinaus, die getrennten Sandestheile in ein Ganzes zu vereinigen, sich vom Kaiser möglichst unabhängig zu machen und seine Unterthanen zu beglücken. Um die ganz erschöpften Kassen zu füttert, führte er eine Verbrauchssteuer ein, wo-
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