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1. Geschichtsbilder aus der vaterländischen Geschichte für einfache Schulverhältnisse - S. 56

1878 - Wittenberg : Herrosé
— 56 — sein Heer, die Liebe seines Volkes und englische Hülfsgelder entaeaeir zu setzen. b. 1756. Plötzlich brach er in Sachsen ein und umzingelte das sächsische Heer bei Pirna. Als die Österreicher zum Entsatz heran zogen besiegte er sie bei Lowofitz an der Elbe. Die Sachsen wurden hierauf durch den Hunger zur Übergabe gezwungen. Die gemeinen Soldaten steckte Friedrich unter sein Heer, aber sie desertirten später einzeln und in Haufen. 6. 1757. Im Frühjahr fiel Friedrich in Böhmen ein und drang brs Prag vor. Dort standen die Österreicher verschanzt auf Anhöhen. „Frische Fische, gute Fische!" rief Friedrich und befahl den Angriff. Der alte Schwerin rückte sich den Hut ins Gesicht und sagte: „Muss es denn heute geschlagen sein, so will ich den Feind angreifen, wo ich ihn sehe." Aber Tausende wurden von den Feuerschlünden niedergemäht oder versanken im Moore, das sie sür Saatfelder gehalten hatten. Schon wankten die Linien, da ergriff Schwerin eine Fahne, stellte sich an die Spitze und rief: „Heran, ihr Kinder!" doch 5 Kugeln streckten den Helden nieder. Sein Tod entflammte aber die Soldaten zur äußersten Tapferkeit, und die Schlacht wurde gewonnen. Allein der Sieg war durch 16,000 gefallene Preußen und Schwerin, „der allein 10,000 galt," zu theuer erkauft. Durch den klugen Marschall Daun wurde Friedrich zum Rückzüge und zur Schlacht bei Kolliu den 18. Juni genöthigt. Den glücklichen Anfang der Schlacht störte Friedrich durch einen veränderten Schlachtplan. Aus der Verwirrung wurde endlich wilde Flucht. Friedrich war bis an eine feindliche Batterie vorgedrungen, ohne zu merken, dass sein Häuflein gefallen oder geflohen war. Ein Major rief ihm zu: „Majestät, wollen Sie die Batterie allein erobern?" Aus dem Rückzüge reichte ihm ein Soldat einen Trunk aus einem Pferdeeimer mit den Worten: „Majestät, trinken Sie doch und lassen Sie Schlacht Schlacht sein. Es ist nnr gut, dass Sie noch leben. Unser Herrgott kann uns schon wieder den Sieg geben." In einem Dorfe saß der König in trübem Sinnen auf einer Brunnenröhre und zeichnete mit seinem Krückstöcke Figuren in den Sand, als die Reste seines Heeres vorüberzogen. „Kinder" rief er, „ihr habt heute einen schweren Tag gehabt, aber ich will alles wieder gut machen." Zunächst wandte er sich gegen die Franzosen, die Thüringen durchschwärmten und bis Rossbach bei Weißenfels vorgedrungen waren. Sie waren 3 mal stärker als die Preußen und hatten nur die eine Sorge, Friedrich möchte ihnen entwischen und so den Parisern die versprochene Freude, ihn als Gefangenen zu sehen, verderben. Die Preußen kochten ihr Essen, als die Franzosen heranzogen. Im Nu stand die Armee schlagfertig da. Der Reitergeneral Seidlitz fuhr wie ein Wirbelwind aus einem Hohlwege unter die Franzosen. Die Kanonen spieen ihren eisernen Hagel von einem Hügel, und die Infanterie schoss, stach und hieb drauf und drein. In wilder
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