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1. Geschichtsbilder aus der vaterländischen Geschichte für einfache Schulverhältnisse - S. 68

1878 - Wittenberg : Herrosé
— 68 — Auch in Berlin, wie in andern Städten, brach ein Aufstand ans.. Das Militär siegte zwar in dem Straßenkampfe, wurde aber von dem friedliebenden Könige zurück gezogen. Es wurde hierauf eine Nationalversammlung berufen, in der es aber so toll und wild zuging, dass sie aufgelöst werden musste. Dagegeu erhielt das Laud den 31. Januar 1850 eine Verfassung, wonach seitdem alle Gesetze durch die Zusammenwirkung der Regierung, des Abgeordnetenhauses und des Herrenhauses entstehen. 3. Deutscher Einigungsversuch. Die Sehnsucht eines jeden guten Deutschen war auf ein einiges, starkes Deutschland gerichtet. Die deutsche Nationalversammlung wählte darum in der Paulskirche zu Frankfurt a. M. Friedrich Wilhelm Iv. zum deutschen Kaiser. Aber er lehnte die Krone ab, weil sie ihm nicht von den Fürsten übertragen war. Jedoch versuchte er durch deu Reichstag in Ersnrt eine festere Einigung des deutschen Reiches, scheiterte aber damit an dem Widerstände Oesterreichs. Ja Prenßen wurde durch deu schimpflichen Vertrag von Olmütz 1850 genöthigt, den ohnmächtigen Bundestag wieder aufleben zu lassen und sich dem Willen Oesterreichs zu unter-werfen. Ebenso kläglich mislang in Schleswig-Holstein die Abschüt-teluug des Dänenjoches nach einem fröhlichen Anfange, weil Preußen gezwungen wurde, die Schleswig-Holsteiner ihrem Schicksale zu überlasten. Die in der Begeisterung gegründete deutsche Flotte wurde meistbietend verkauft. 4. Ju Frankreich hatte sich inzwischen Louis Napoleon zum Präsidenten der Republik aufgeschwungen, ja sich 1852 unter dem Schrecken der Kanonen zum Kaiser wählen lassen mit der glänzenden Lüge: „Das Kaiserreich ist der Friede!" Im Krim kriege demüthigte er als Bundesgenosse Englands und der Türkei nach der Eroberung Sebastopols 1856 Russland. Im Bunde mit Sardinien entriss er 1859 Oberitalien den Oesterreichern und unterstützte Viktor Emanuel, sich zum Könige von ganz Italien zu machen. Das Schicksal Europas schien der „Mattn an der Seine" in der Hand zu halten. Der edle Friedrich Wilhelm Iv. war mehr und mehr einer Verstimmung des Gemüthes und Umdüsterung des Geistes verfallen. Nachdem er 1858 feinem Bruder Wilhelm die Regentschaft übergeben hatte, erlöste ihn den 2. Januar 1861 der Tod von seinen Leiden. Xxviii. Wilhelm I. König von Preußen und Kaiser von Deutschland. 1. Vor seiner Thronbesteigung. Wilhelm I. ist den 22. März 1797 als zweiter Sohn Friedrich Wilhelm’5 Iii. und der unvergesslichen Luise geboren. Seine Jugend fällt in die Zeit der „deutschen Schmach" und des preußischett Uuglücks; ein tiefer Eindruck ist ihm
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