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1. Geschichtsbilder aus der vaterländischen Geschichte für einfache Schulverhältnisse - S. 72

1878 - Wittenberg : Herrosé
— 72 — Holstein, Hannover, Kurhessen, Nassau und Frankfurt a./M. wurden dem preußischen Staate einverleibt. Der „7 tägige Krieg" hatte durch die Weisheit der Leitung, die Tapferkeit und Schlagfertigkeit des Heeres, die Opferwilligkeit des Volkes und die gewaltigen Erfolge Preußens Ruhm durch alle Welt getragen. . 4. Der französische Krieg 1870-71. a. Veranlassung. Der französische Kriegsruhm war vor dem preußischen erbleicht, und das ließ die eiteln Franzosen nicht zur Ruhe kommen. „Rache für Sadowa!" predigten die Zeitungen früh und spät. Die Gelegenheit dazu wurde vom Zaune gebrochen. Die Spanier hatten ihre sittenlose Königin verjagt und den Prinzen Leopold von Hohenzollern-Siegmaringen, einen entfernten Verwandten unseres Königshauses, zum Throne berufen. Da tobten die Franzosen: „Auch in Spanien ein Hohenzoller? Nimmermehr!'' und verlangten, König Wilhelm solle dem Prinzen die Annahme der Krone untersagen. Der König erwiderte, er habe dazu kein Recht ; Leopold aber verzichtete selbst auf die Krone. Trotzdem forderte Napoleon durch feinen Gesandten Benedetti, der König solle in einem Briefe versprechen, nie einen Hohenzoller auf den spanischen Thron zu lassen. Da^ der Gesandte in zudringlicher Weise den König in Bad Ems belästigte, so ließ ihm dieser die Thür weisen mit den Worten: „Er habe ihm nichts mehr zu sagen!" Da hallte ein Wuth-und Racheschrei durch ganz Frankreich, und „Krieg !" „Krieg !" lärmte es in den Straßen und Palästen. Man träumte von Sieg und Ruhm und prahlte von dem „Spaziergange nach Berlin;" hatte doch der Kriegsminister,,Le Boeufu (spr. Bös, d. h. der Ochse) versichert, dass die Rüstungen bis auf den letzten Knopf vollendet seien. Der greise König aber zog heim nach Berlin, umrauscht von dem Beifall und der Liebe seines Volkes in den alten und neuen Provinzen. Überall fchlug die Begeisterung in Hellen Flammen auf, erklang „die Wacht am Rhein," eilten die Männer aus Palästen und aus Hütten, aus der Nähe und der weitesten Ferne zu den Fahnen und arbeitete Jung und Alt wie 1813 für die Pflege der Verwundeten. Begeistert reichte Südddeutfchland dem Norden die Bruderhand. Tag und Nacht arbeitete der König mit Bismarck, seiner rechten Hand, dein ehernen Manne von Rath und That, mit Moltse, dem kundigen Schlachtenrechner, mit Roon, dem Kriegsminister und des Königs „treuem Korporal." In 14 Tagen standen 400,000 Mann an der französischen Grenze. b. Der Einmarsch in Feindesland eröffnete den Siegesreigen ohne Gleichen. Die I. Armee führte der alte Steinmetz durch die Rheinprovinz, die Ii. Friedrich Karl durch die Pfalz und die Iii. mit den süddeutschen Truppen der Kronprinz Friedrich Wilhelm durch Baden und Elsass dem Feinde entgegen. Oberfeldherr war der König selbst. Der Kronprinz erfocht den ersten Sieg bei Weißenburg den 4. August. Die Stadt wurde erstürmt, der dahinter liegende Geis-
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