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1. Grundriss der römischen Altertümer - S. 240

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
240 123. Die einzelnen religiösen Festspielzeiten. Verurteilten (ad bestias damn at i), Kriegsgefangenen oder Geworbenen und wurden, in besonderen Schulen ausgebildet. Entweder kämpften die wilden Tiere untereinander oder die bestiarii gegen dieselben, oder man stiefs die Verurteilten (so oftmals Christen) wehrlos in die Arena. Mit welchem Aufwande solche venationes veranstaltet wurden, läfst sich aus der Zahl der verwendeten Tiere ermessen: Pompejus liefs in fünf Tagen 17 Elephanten, 600 Löwen, 410 Panther und nebenbei eine große Anzahl kleinerer Tiere; Titus an einem Tage 500 wilde Tiere, Hadrian 1000 auf-treten; Gordian liefs im Cirkus einen Kunstwald errichten für 200 Edelhirsche, 30 wilde Rosse , 100 wilde Schafe , 10 Elentiere, 100 kyprische Stiere, 300 Straufse, 150 Wildschweine, 200 Steinböcke und 200 Hirschkühe, und von einzelnen Kaisern werden noch gröfsere Zahlen genannt. Die Tiere, die am meisten in die Venationen kamen, waren: Stiere, Eber, Löwen, Bären, Straufse, Elephanten, Panther. Wenn ein munus gladiatorium aufgeführt wurde, so erliefs der Festgeber ein Programm oder öffentlichen Anschlag (edictum, programma)1, schickte auch in die Provinzen solche Anzeigen (libelli) und liefs es in der Staatszeitung (acta diurna) bekannt machen. Am Festspieltage zogen die Kämpfer in feierlichem Zuge nach der Arena, wo der lanista sie paarweise aufstellte. Beim Einzuge pflegten sie in der Kaiserzeit den anwesenden Kaiser zu be-griifsen: Ave, Caesar, morituri te salutant! Die Einleitung zum Kampfe machten Scheingefechte, bis die Trompete das Zeichen zum eigentlichen, blutigen Spiele gab. Der verwundete Gladiator durfte durch Erheben des Zeigefingers das Volk um Gnade bitten (populum exorare) und dieses gewährte sie (missuni fieri iubet, daher missio, Begnadigung, sine missione, ohne Gnade, auf Leben und Tod), indem es die geschlossene Hand mit eingezogenem Daumen (polhce presso) zeigt, oder es versagt dieselbe, indem es die Hand offen ausstreckt (jpothce verso). Ein siegreicher und ausgedienter Gladiator pflegte mit dem Fechterstabe (rudis, vgl. Cie. Phil. 2, 29: rudern tarn cito accepisti? Hör. ep. I, 1, 2: donatum iam rude) zum Zeichen seiner Entlassung und Meisterschaft beschenkt zu werden. Nero liefs die Arena mit Goldstaub statt mit Sand bestreuen und künstliche Regen (sparsiones) von Parfümerien über die Zuschauer ergiefsen. Das letzte derartige Kampfspiel wurde nach Kassiodor 523 n. Chr. gegeben. D. Die einzelnen religiösen Festspielzeiten. § 123. Während des Freistaates enthielt der Festkalender sieben jährliche Staatsspiele (ludi annni), die zusammen 66 Tage dauerten. 1. Die ludi Romani, die ältesten, von Tarquinius Priscus eingeführt und nach etruskischem Muster gefeiert, vom 4.—19. Sep- 1 Ein Theaterzettel: qua dies (Witterung) patientur, Suettii Certi aedilis familia gladiatoria pugnabit pridie Kal. Iun. Yenatio et vela erunt, d. i. wird eine Tierhetze sein und Zelttücher aufgespannt werden.
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