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1. Grundriss der römischen Altertümer - S. 293

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
§ 139. Handel und Geldgeschäft. 293 Möbelschreiner, Zimmerleute (fabri lignarii), Wagner (carpentarii); Arbeiter in Leder {corarii, Sattler), in Elfenbein, Glas u. s. f. Auch das Hütten- und Bergwerkwesen (res metallaria) entfaltete eine bedeutende Industrie. Die Kunst und das Kimstliandwerk, in Rom nie wie anderwärts unterschieden, nahm erst während der Monarchie mächtigen Aufschwung, doch waren die meisten und besten Künstler nicht Römer, sondern Griechen, welche zugleich nach griechischen Mustern arbeiteten; Bildhauer, Maler und Musivarbeiter, alle zum großen Teile Sklaven, fanden hinlängliche Arbeit. Daneben wurden noch viele Artikel der Kunst, des Kunsthandwerkes und der Industrie eingeführt: Wollstoffe und Gebilde aus Tarent und Parma; Thon- und Metallgegenstände aus Etrurien, unechter Purpur (fucus) von Aquinum, Feldgerätschaften aus Kapua, und tausend andere Dinge anderwärts her. Dals Künstler aus allen Weltteilen nach der Reichshauptstadt strömten und vor allem die griechischen Künstler dort ihr Glück zu machen suchten, läfst sich leicht begreifen. In einem Kunstzweige jedoch zeigten sich die Römer teilweise wenigstens selbständig, in der Architektur. Zwar entlehnten sie den Hellenen den Säulenbau und wir begegnen allen Arten griechischer Säulenordnung (siehe § 118); aber sie selbst waren Meister im Gewölbebau, den sie an ihren Tempeln mit dem hellenischen Säulenbau in Verbindung brachten. Ein eigentümliches Gewerbe, das in Rom nie in gutem Rufe stand, war die Arzneikunst, welche fast durchweg von Fremden, namentlich Griechen, ausgeübt wurde. Als erster Arzt wird Ar-cliagcithos im Jahre 219 v. Chr. erwähnt. Auch Cicero off. 1, 42 äufsert sich noch abschätzig über die Ärzte. Cäsar dagegen schenkte ihnen das Bürgerrecht und von Augustus an haben mehrere Kaiser dieselben begünstigt und auch Ärzte mit festem Gehalte angestellt. In Rom bildeten sie ein collegium medicorum. Manche Ärzte sollen aus ihrer städtischen Praxis 600 000 Hs jährlich bezogen haben. Ihre Kunst verstanden nur wenige und von einer wissenschaftlichen Methode konnte keine Rede sein. ______________ Niedriger indes stand das Gewerbe der Wirte (caupo). Denn da der Römer besseren Standes niemals der geselligen Unterhaltung wegen ins Wirtshaus ging, so konnte von einem anständigen Hotel im heutigen Sinne keine Rede sein (siehe § 140). § 139. Handel und Geldgeschäft. 1. Der Römer hatte an sich wenig Handelsgeist und es haftete dem Handeltreiben (mercatura), namentlich dem Klein-
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