Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Grundriss der römischen Altertümer - S. 305

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
§ 144. Bäder. Schauspiele, gesellige Spiele und J^usik. 305 Sinne (Dramen), cireensische und amphitheatralische Spiele (Grla-diatorenkämpfe, Tierhetzen und Seegefechte). Neben den Bädern machten die Avettrennen im Cirkus und die Kämpfe im Amphitheater einen Hauptteil der Vergnügungen des Römers aus und mit unglaublicher Leidenschaft huldigte ihnen der Römer. „Panem et Circenses“ war ja der Wahlspruch des Römers, und neben den Cirkusrennen standen die blutigen Kämpfe im Amphitheater. Diese „ludi“, wie der allgemeine Name für sie lautet, nahm oft tagelang alles öffentliche Interesse in Anspruch und versetzten Rom in eine unglaubliche, wahrhaft krankhafte Aufregung. Es bildeten sich Parteien (factio circensis), die für oder gegen einen Kämpfer oder ein Kampftier sich erklärten und hohe Summen wetteten (die grüne und die blaue Faktion). Nicht nur ernste Männer, sondern auch Frauen nahmen mit Leidenschaft an diesen Spielen teil und selbst Kinder sah man in den Theatern. Allmählich traten nicht blos Sklaven als Kämpfer auf, sondern Ritter, Senatoren und zuletzt Kaiser stiegen in die Arena oder in den Cirkus als Wagenlenker. — Unter den Schauspielen fand die Komödie weit mehr Anklang als die Tragödie, aber von allen Theaterstücken war keines so beliebt, als der leichtfertige Panto-mimus, namentlich seit Augustus, unter welchem auch der pantomimische Tanz in Rom aufkam. Caligula und Nero sind als leidenschaftliche Freunde pantomimischer Vorstellungen bekannt. Unter den Komödien erhielten sich die des Plautus am längsten auf der Bühne. Der Magistrat, welcher die Spiele gab, warb und bezahlte die Schauspieler (histrio), die in Gesellschaften (caterva) geteilt unter einem Direktor (dominus gregis) standen, welcher gewöhnlich auch erster Schauspieler der Truppe war. Die histriones waren fast nur Freigelassene und Sklaven. Einzelne gute Schauspieler wurden sehr gut bezahlt; vgl. Cic. p. Roscio comoedo 8, der in zehn Jahren Hs sexagies (= 6 Millionen Sesterz = 430 000 Thaler) verdiente. Aber aufser dem Lustspiele und den Pantomimen waren es nur die Wettrennen und Kämpfe der Arena, welche die verwilderte und schaulustige Bevölkerung der Haupt- stadt fesselten. Und die Kaiser suchten diese Schaulust zu nähren, um das A olk den Verlust der Freiheit leichter vermissen zu lassen und sich in dessen Grünst zu erhalten. Sie gaben daher Spiele von ungeheurem Aufwande, wie schon die Zahl der Tiere, welche sie oft in die Arena führten, beweist. Vergl. § 122. Im Jahre 51 n. Chr. kosteten die 14tägigen römischen Spiele 760 000 Hs (= 165 000 Mark); im vierten Jahrhundert n. Chr. gab es 175 Spieltage im Jahre, Krieg, röm. Altertümer. 2. Aufl. on
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer