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1. Grundriss der römischen Altertümer - S. 306

1882 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
306 § 144;, Bäder, Schauspiele, gesellige Spiele und Musik. wovon 101 Tage auf das Theater, 64 auf den Cirkus und zehn auf das Amphitheater kamen. Septimius Severus liefs 202 n. Chr. 700 wilde Tiere in der Arena töten, darunter sehr seltene Stücke. — Zur sittlichen Verwilderung der römischen Bevölkerung haben die Spiele viel beigetragen. „Es giebt keinen Ort in der Welt, der so viel Blutvergiefsen, so viele gräfs-liche Mordscenen geschaut hätte, als das Amphitheater, dessen Ruine als ein trauriger Leichenstein vieler Tausende in die Gegenwart hereinragt. Und welch eine wilde, wahnwitzige Lust hat auf jenen Sitzreihen geherrscht, wo eine gefühllose Menge dem verzweifelten Ringen und barbarischen Morden mit blutdürstiger Neugierde zuschaute!“ Und diesen blutigen Schlächtereien zwischen Menschen und Tieren sahen die Römer mit gröfserer Leidenschaft zu, als der gebildete Grieche den Darstellungen der grofsartigen Schöpfungen eines Aschylos und Sophokles! 3. Gesellschaftsspiele, a) Das Ballspiel (pila, ludus pilaruni) war in Rom nicht nur ein beliebtes Spiel der Jugend, sondern wurde auch von Erwachsenen (Cic. Arcb. 6, 13) teils auf dem Marsfelde, teils in eigenen Ballspielsälen der Bäder und Landhäuser gespielt. Man spielte zu zweien, dreien oder in gröfserer Gesellschaft, wobei man sich in zwei Parteien teilte. Beim trigon waren drei Personen im Triangel aufgestellt. b) Das Würfelspiel (alea), dessen es zwei Arten gab: die tesserae, welche wie unsere Würfel sechsseitig waren und auf allen sechs Seiten Zeichen (1—6 Punkte) hatten. Die Würfel wurden mittelst eines Bechers (fritillus, ptjrgus) auf das Würfelbrett (tabula, alvens) geschüttet. Wenn beim Wurf die drei Sechs oben lagen, so war es der beste (venus, iactus venereus), wenn die drei Eins, der schlechteste Wurf (canis, canicula). Dieses Spiel wurde oft mit hohen Einsätzen gespielt und war als Hasardspiel verboten {Kor. Od. 3, 24. 58: seu malis vetita legibus alea). — Das zweite Würfelspiel war das mit vier Knöcheln (tali). Der talus hatte nur vier Seiten, die mit 1, 6, 3, 4 (oder entsprechenden Punkten) bezeichnet waren. Hier war der beste Wurf (venus), wenn die Würfel verschiedene Zahlen (1, 3, 4, 6), der schlechteste, wenn alle vier das Eins aufwiesen. — Das Würfelspiel war bei den Römern sehr beliebt, namentlich nach den Gastmählern und bei den Comissationes. c) Das Brettspiel, von dem die Römer ebenfalls zwei Arten kannten: den ludus latrunculorum, eine Art Schachspiel, und den ludus duodecim scriptorum. Das erste spielte man mit calculi (Steinen oder Figuren) auf einem Schachbrett (tabula latruncu-laria); der Sieger hiefs imperator. Das Spiel der duodecim scripta (so genannt, weil das Brett mit zwölf Linien bezeichnet war)
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