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1. Katechismus der deutschen Geschichte - S. 6

1879 - Leipzig : Weber
6 Die Zeit der germanischen Völkerschaften und Reiche. Spitze derselben stand gewöhnlich ein princeps, Fürst. Für den Krieg thaten sich wohl mehrere Völkerschaften zusammen, und dann wurde ein gemeinsamer Herzog gewählt. Wo bereits von uralter Zeit her das Königthum bestand, da hielt man sich immer an dasselbe Geschlecht; bei der Wahl des Herzogs aber entschied die Persönliche Tüchtigkeit. § 5. Die freien Männer in Waffen vereinigten sich in Gemeinde-, Hundertfchafts- und Gauversammlungen. Hier wurden unter dem Schutz der Götter — die Priester (es gab keinen Priesterstand) hielten dieordnung aufrecht — die gemeinsamen Angelegenheiten berathen; hier wurde Recht gesprochen, die Wahl der Obrigkeiten vollzogen, hier wurde auch der herangereifte, tüchtig befundene Jüngling mit Schild und Speer bewaffnet, zu einem Gliede des Vaterlandes gemacht. Die Versammelten drückten ihren Beifall durch das Klirren mit den Waffen, ihr Mißfallen durch Zischen und Gemurmel aus. War Krieg beschlossen, so zogen alle freien Männer, das Volk in Waffen, nach Geschlechtern, nach Gemeinden und Hundertschaften gegliedert, in denselben. Der Vorsteher im Frieden war auch der Anführer im Kriege. Den Oberbefehl führte ein Herzog oder der König, wo es einen solchen gab. Für den Krieg war von besonderer Bedeutung das Gefolgswefen. Durch das Band der Treue mit dem Gefolgsherrn innigst verbunden, kämpften die Genossen, meist kriegslustige Jünglinge, für den Sieg desselben; ihn zu überleben in der Schlacht war der größte Schimpf. Auch im Frieden war es große Ehre,- wenn ein Gefolgsherr eine Schaar ausgewählter Jünglinge um sich hatte. — Der Deutsche kämpfte mit Speer und Schwert oder mit der Streitart', meist zu Fuß, zuweilen zu Roß, stürmisch und ungestüm. Die Weiber standen ermuthigend hinter der Schlachtreihe. § 6. Nach einer uralten, im Volke lebendigen Sage zerfielen die Germanen in drei Hauptstämme: die Jngävonen an der Nordsee, die Jstävonen am Rhein, die Herminonen im mittleren Deutschland. Daneben werden von römischen Schriftstellern andere Stammesbezeichnungen aufgeführt. So die Vandili, der gothifch-vandalifche Stamm, am weitesten nach
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