Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Katechismus der deutschen Geschichte - S. 172

1879 - Leipzig : Weber
172 Die Zeit der Auflösung in Staat und Kirche. des Kaisers, die zugestandenermaßen bis dahin mißachtet waren. Matthias und seine Räthe waren zum Nachgeben geneigt. Die Kriegspartei in Wien aber, deren Seele Ferdinand war, erklärte den böhmischen Ausstand für eine Wohlthat, da man nun endlich den Uebermuth der protestantischen Stände brechen könne. Nach seiner Rückkehr von Preßburg betrieb Ferdinand, auch durch Versprechungen von Seiten Philipp's Iii. von Spanien ermuntert, die Rüstungen mit Eiser, und nachdem er den steten Rathgeber des Kaisers, den Cardinal Kblesl, gefangengesetzt hatte, war alle Hoffnung auf friedliche Beschwichtigung der böhmischen Stände dahin. Während die letzteren duich den Markgrafen von Iägerndorf, durch die Union (§ 1 80) und den Grafen Ernst von Mansfeld, der bisher in den Niederlanden gekämpft hatte, Hülfe erhielten, rückten die Kaiserlichen unter Bouequoi in Böhmen ein. Von hier verbreitete sich nach dem Silge, welchen Graf Thurn unweit Budweis im November 1618 erfocht, der Ausstand über alle österreichischen Länder, und schon stand Thurn auf dem Wege nach Wien, als Kaiser Matthias am 10. 1619. März 1619 starb. Tie Lage Ferdinand's war für den Augenblick äußerst bedenklich. Tie niederösterreichischen Stände bedrängten ihn in der Ho,bürg, während Thurn vor Wien lag, und nur das Zusammentreffen glücklicher Ereignisse entriß ihn seiner Verlegenheit Ernst von Mansfeld wurde am 10. Juni 1619 bei Groß-Zäblat in Böhmen von Boucquoi geschlagen, und auf die Nachricht hiervon trat Thurn den Rückzug nach Böhmen an. Jetzt entschloß sich Ferdinand nach Frankfurt zu eilen und sich zum Kaiser wählen zu lassen. Nachdem er auf dem Wege dorthin, in München, mit Maximilian von Bayern als Haupt der Liga einen Bund gegen Böhmen geschlossen, setzte er seine Kaiserwahl am 28. August 1619 durch, da sich außer den geistlichen Kurfürsten und Sachsen auch Brandenburg und der Gesandte des Kurfürsten von der Pfalz unter dem Einfluß Königs Jakob von England für ihn erklärten. Aber dieses glückliche Ereign iß wurde durch die Nachricht getrübt, daß am Tage vor seiner Wahl die Böhmen unter Zustimmung der Nebenländer den Schwiegersohn des englischen Königs, der darüber erzürnt
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer