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1. Katechismus der deutschen Geschichte - S. 202

1879 - Leipzig : Weber
202 Die Zeit des nationalen Aufschwunges unter Preußens Führung. erlangte 1702 aus der oramschen Erbschaft die Grafschaft Singen, Mors, Neufchatel und Valengin, durch Kauf die Grafschaft Tecklenburg, gab aber schon 1694 den Schwie-buser Kreis (§ 205) an den Kaiser unter Aufrechterhaltung seiner Ansprüche auf Schlesien wieder heraus. § 209. In königlichem Prunk aber wetteiferte Friedrich mit den verschwenderischen Höfen seiner Zeit. Für sie alle war der Hof von Versailles das glänzende, verderbliche Vorbild. Ein kostspieliger Dienertroß, von Aufwand und Pracht strotzende Festlichkeiten, ein alle Classen der Gesellschaft in gefährlicher Weise ansteckender Luxus verschlang ungeheure Summen, erschütterte die Steuerfreist und den Wohlstand des Landes und den genügsamen Bürgersinn. Die schlimmsten Zeiten traten ein, als die Leitung der Geschäfte dem schroffen, aber geschickten Eberhard von Danckelmann, dem Erzieher Friedrich's, entzogen und in die Hände des leichtfertigen Kolb von Wartenberg gelegt war. Doch dienten Prachtliebe und Verschwendung des Königs auch idealen und praktischen Zwecken. Die Verschönerung Berlins, das königliche Schloß, das Zeughaus, die Reiterstatue des großen Kurfürsten 2c. geben davon Zeugniß nicht minder, als andererseits die Stiftung der Universität Halle (Aug. Herm. Franke, Stifter des berühmten Waisenhauses), die Verbesserung und Gründung von Schulen. Mittelpunkt des geistigen Lebens am Hofe war die Königin Sophie Charlotte; sie versammelte die hervorragendsten Gelehrten der Zeit um sich in dem damals gegründeten Lustschloß Charlottenburg (Lietzenburg) und förderte durch ihren Einfluß die Gründung der Akademie der Wissenschaften in Berlin. Als in den letzten Jahren von Friedrich's Regierung auch noch Seuchen und Theuerung das von Steuerlast überbürdete Laud heimsuchten, schwanden Wohlstand und Glück immer mehr, und die größte Einfachheit und Sparsamkeit im Hofleben und in der Verwaltung wurden dringend nothwendig. Durch beide hob und vermehrte Friedrich's Sohn, König Friedrich Wi l-1713-1740, Helm I. (1 7 13—1740), das Gedeihen und die Wehrkraft des preußischen Staats.
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