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1. Katechismus der deutschen Geschichte - S. 205

1879 - Leipzig : Weber
Die Begründung der brandenburgisch-preußischen Macht. 205 Frankreichs Seite zu bekommen, um so mehr, als letzteres nach August'sll. von Sachsen und Polen Tode (1733) den Schwiegervater Ludwig's Xv., Stanislaus Leszczynski, auf den polnischen Thron zu bringen wünschte, Oesterreich dagegen die Wahl des Kurfürsten August Iii. unterstützte. Es entspann sich ein Krieg, in dem Rußland für Oesterreich Partei nahm, und auch Friedrich Wilhelm hielt sich zum Kaiser. Ohne daß es zu rühmlichen Thaten gekommen wäre, erfolgte 1 735 der Friede von 1735. Wien. In demselben anerkannte Frankreich zwar August Iii. als König von Polen, es bedang sich aber gegen Anerkennung der pragmatischen Sanction als Entschädigung für Stanislaus Leszczynski das Herzogthum Lothringen aus, welches nach des Letzteren Tode (17 66) an Frankreich fallen sollte. Der bisherige 1766. Herzog, Franz Stephan, Gemahl Maria Theresias, wurde Großherzog von Toscana. So brachte der Kaiser seinen habsburgischen Hausinteressen ein deutsches Reichsland zum Opfer, dem preußischen Könige gegenüber aber hielt er seine Versprechungen nicht; er begünstigte vielmehr den Anfall von Berg (§ 180) an die Linie Pfalz-Sulzbach, welche es 1742 erwarb. Friedrich Wilhelm war über das Verhalten des Kaisers äußerst empört; wie der große Kurfürst bei der Unterzeichnung des Friedens zu St. Germain (§ 204), so hoffte auch er, daß sich aus seinem Geschlechte ein Rächer erheben werde. § 212. Der brandenburg-preußische Staat hatte seit dem dreißigjährigen Kriege eine bedeutsame Entwickelung durchgemacht. Sein Umfang und der Ruhm seiner Wehrkraft waren erheblich gewachsen, und dank dem diplomatischen Geschick und dem Feldherrntalent des großen Kurfürsten war nicht blos die Abhängigkeit von Polen beseitigt, sondern auch der Kriegsruhm der bisher unbezwingbaren Schweden erschüttert worden. Im nordischen Kriege war derselbe völlig vernichtet; es war zugleich Friedrich Wilhelm I. die Erwerbung Vorpommerns gelungen, welches der große Kurfürst wegen der Mißgunst des Kaisers wieder hatte herausgeben müssen. Gleichzeitig mit Schwedens Bedeutung war, im spanischen Erbfolgekrieg, auch das Uebergewicht Frankreichs , der zweiten Garantiemacht des westfälischen Friedens,
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