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1. Bilder aus der deutschen Geschichte in schulgemäßer Form - S. 42

1896 - Dessau : Anhaltische Verl.-Anst. Oesterwitz & Voigtländer
— 42 — Schultern tragen können". Darauf öffneten sich am andern Morgen die Thore der Stadt und es erschien ein seltsamer Auszug. Die Weiber trugen nämlich ihre Männer auf den Schultern „als ihr bestes Gut" hinaus. Konrad lachte über die Schlauheit der Frauen. Als aber seine Räte meinten, dies sei Betrug und der Vertrag dürfte nicht gehalten werden, erwiderte er: „Ein Kaiserwort soll man nicht drehen und deuteln", und schenkte um der treuen Weiber willen auch den Männern Leben und Freiheit*. Friedrichs Kaiser Friedrich I. Bestreben war darauf gerichtet, die deutschen Regierungs- Herzöge zum Gehorsam zu bringen und das kaiserliche Ansehen a' n ' in Italien wieder herzustellen. Ersteres erreichte er durch Mittel friedlicher Art, letzteres durch Waffengewalt. Dem Herzog Heinrich dem Löwen gab er das ihm von Konrad Iii. entrissene Her-Kampf gegen zogtnm Bayern wieder**. Die Unterwerfung der lombardischen die lombard. Städte, an deren Spitze das mächtige Mailand stand, machte a e' Friedrich viel zu schaffen. Fünfmal mußte er zunt Kampfe gegen dieselben nach Italien ziehen. Am bedeutungsvollsten ist sein erster, zweiter und fünfter Zug. Auf seinem ersten Zuge unterwarf er die mit Mailanb verbünbeten Städte — Mailanb selbst blieb verschont, weil der Kaiser sein Heer zur Eroberung dieser Stadt für zu schwach hielt — und setzte sich in dem ihm treugebliebenen Pavia (wie einst Karl d. Gr. und Otto I.) *** die eiserne Krone der Longobarben aufs Haupt. Dann zog er nach Rom und ließ sich vom Papste Hadrian Iv. zum römischen Kaiser krönen. — Seinen zweiten Zug nach Italien unternahm Friedrich an der Spitze eines gewaltigen Heeres. Diesmal wurde Mailand erobert und zerstört. — Friedrichs fünfter Zug nach Italien nahm einen für ihn unglücklichen Verlaus. Auf feiten der lombardischen Städte staub biesmal Habrians Nachfolger, Papst Alexauber Iii., den der Kaiser nicht anerkennen wollte. Ihm zu Ehren und dem Kaiser zum Trotz hatten die Longobarben eine Festung erbaut, welche sie Alexanbria nannten. Auch die Mailänber hatten ihre Stadt wieber ausgebaut und befestigt. Friedrich war dem gewaltigen Heere, welches die Longobarben gegen ihn aufgestellt hatten, nicht gewachsen und erlitt bei Legnano (nordwestlich von Mailand) eine fürchterliche * Gedicht: „Die Weiber von Weinsberg" von Chamisso. ** In der Zwischenzeit befaß Bayern der Markgraf Leopold Iv. von Österreich aus dem Babenbergischen Hause. Er war ein Halbbruder Kaiser Konrads Iii. Als Entschädigung für die Rückgabe Bayerns erb ob Friedrich die den Babenbergern (feit 976) gehörige Markgrafschaft Österreich zu einem vom beutfchen Reiche abhängigen, auch in weiblicher Linie erblichen Herzog tu me (1156) und würde baburch der Begriiuber des österr. Staates. (Siehe S. 30.) Der erste Herzog von Österreich war Heinrich Ii., Iasomirgott, der Bruder Leopold Iv. (Kaiser Friedrich Iv. legte sich 1453 beit Titel „Erzherzog" bei, welchen die Prinzen des ofterr. Hauses noch setzt führen.) *** Beibe Kaiser hatte sich Friebricb I. zum Vorbilbe genommen.
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