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1. Weltgeschichte für einfache Volksschulen - S. 8

1879 - Leipzig : Klinkhardt
schweren Leiden und Verfolgungen verbreiteten die Jünger nach dem Tode ihres göttlichen Meisters die heilige Lehre des Evangeliums in allen banden. — Die Willkür der römischen Statthalter rief in Palästina von Neuem Empörung hervor. Der Feldherr Vespasian rückte mit einem Heere heran, wurde aber bald zum Kaiser ausgerufen und übergab den Oberbefehl seinem Sohne Titus, welcher,' durch die Hartnäckigkeit der Juden dazu gezwungen, Jerusalem belagerte. Ueber 21/* Mill. Menschen waren in der Stadt, und keine Feder vermag die Noth und Gräuel in derselben zu beschreiben, die auch schon Christus verkündigt hatte. Titus eroberte im Jahre 70 nach Chr. die Stadt und verbrannte sie. Was nicht durchs Schwert umkam, verfiel in Sclaverei, und so leben die Juden seit jener Zeit zerstreut in allen Ländern der Erde. — §. 6. Die Perser. An der Ostseite des persischen Meeres, in der Landschaft Persis, wohnten die Perser, ein einfaches, kräftiges Bergvolk, welches schon seit 640 v. Chr. unter medijcher Herrschaft stand. Ums Jahr 580 regierte in Medien der König Astyages. Da ein Traum ihn befürchten ließ, daß seine Tochter Mandane einen Sohn bekommen, der ihn vom Throne stoßen und ganz Asien unterjochen werde, so vermählte er sie aus Besorguiß an keinen Fürsten, sondern an den Edelmann Kambyses in Persien. Dieselbe Befürchtung erregte ein zweiter 4.raum; darum ließ er ihr Kind bald nach der Geburt vou seinem Minister Harpagus aussetzen. Dieser beauftragte hiermit einen Rinderhirten. Da aber dessen Frau ein todtes Knäblein geboren hatte, so setzte sie dieses aus; der Prinz wurde erhalten und von dem Hirten erzogen. Später wurde das Geheimniß durch Zufall entdeckt. Astyages freute sich über die Erhaltung des Knaben, nannte ihn Cyrus, d. h. der Gerettete, und gab ihn seinen Eltern wieder. Den Harpagus aber strafte er dadurch, daß er dessen Sohn heimlich umbringen und dem Vater als «speise vorsetzen ließ. Dieser sann darüber auf Rache. Als Cyrus zum Manne gereift war und selbst mit Abscheu den Druck erkannte, mit er welchem sein Vaterland schmachtete, konnte es ihm nicht schwer fallen, die gereizten Perser für sich zu gewinnen. 560 kündigten sie den Medern den Gehorsam auf. Cyrus besiegte feinen Großvater, stürzte ihn vom Throne und stiftete das persische Reich. Ein Land nach dem andern wurde nun erobert. Unter den Besiegten war auch der reiche Crösus, König von Lydien in Kleinasien, welcher sich für den glücklichsten aller Menschen hielt. Einst zeigte er dem weisen Gesetzgeber Solou von Athen seine Schätze und wünschte, daß dieser ihn auch glücklich preisen solle, doch Solon antwortete: „Du bist zwar reich, doch glücklich bist du nicht, denn niemand darf sich vor seinem Tode glücklich preisen!“ Bald nachher wurde Crösus von Cyrus besiegt und zum Feuertode verurtheilt. Nur der Umstand, daß er sich hier unter dem
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