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1. Weltgeschichte für einfache Volksschulen - S. 15

1879 - Leipzig : Klinkhardt
— 15 — bei dem Vorgebirge Mykale verbrannt wurde. Lerxes, mißmuthig über sein Unglück, ergab sich den Ausschweifungen und starb. Schon unter seinem Nachfolger machten sich auch die kleinasiatischen Griechen frei, und etwa 100 Jahre später, 331 v. Chr., fand das ganze persische Reich seinen Untergang durch Alexander von Macedonien. §♦ 11. Die Macedonier. Macedonien, ein rauhes Gebirgsland, grenzte an Epirns und Thessalien, die beiden nördlichsten Provinzen Griechenlands. Die Hauptbeschäftigungen der Bewohner waren Krieg, Jagd und Viehzucht. Tapferkeit, List und Verschlagenheit waren ihnen angeboren. Schon nach der Schlacht bei Platää hatte sich Macedonien zu einem Königreiche erhoben. Der König Philipp, welcher früher als Geißel im Hause des Epamiuondas griechische Bildung und Kriegskunst erlernt hatte, wußte die Uneinigkeit der Griechen zu benutzen; bald mischte er sich in ihre Angelegenheiten als Vermittler, bald als Beschützer. Der große Redner Demosthenes suchte zwar seine Mitbürger vor ihm zu warnen, allein es half nichts. Erst als Philipp mit List einige Städte weggenommen hatte, verbanden sie sich gegen ihn, wurden aber bei Chäronea 338 von den Macedoniern völlig geschlagen, mußten Philipp als ihren Oberherrn anerkennen und ihm den Oberbefehl zu einem Rache- und Eroberungskriege gegen die Perser übertragen. Schon war er im Begriff diesen Feldzug zu beginnen, als er im Jahre 336 ermordet wurde. Alexander, der Sohn Philipps, bestieg nun den Thron. Sein Lehrer war der größte Gelehrte der damaligen Zeit, Aristoteles, welchen-er wie einen zweiten Vater liebte. Außer besonderer Vorliebe für Springen und _ Reiten, ^ ging ihm Dichtkunst und Musik über Alles. Die Gedichte des Homer konnte er fast auswendig und hatte sie des Nachts stets unter seinem Kopfkissen. Schon frühzeitig erwachte in ihm eine grenzenlose Ehrbegierde, sodaß er, als er von den Eroberungen seines Vaters hörte, unwillig ausrief: „Mein Vater wird mir gewiß nichts mehr zu erorbern übrig lassen!" Noch war er Jüngling, als er jenes thessalische Pferd, Bncephalos, das Keiner zu reiten wagte, mit bewunderungswürdigem Muthe hin und her tummelte, so daß fein Vater die bedeutungsvollen Worte sprach: „Suche dir ein ander Königreich, Macedonien ist für dich zu klein!" Erst 21 Jahre alt, bestieg er den Thron und führte nun rasch aus, was fein Vater begonnen hatte. Zunächst züchtigte er Theben, das sich der macedo-nifchen Herrschaft zu entziehen versuchte. In Korinth besuchte er Diogenes, der sich eben vor seiner Tonne sonnte. Nach langer Unterhaltung fragte ihn Alexander, womit er ihm eine Gnade erweisen könne? — „Wenn du mir", antwortete Diogenes, „ein wenig aus der Sonne gingst!" Des Königs Begleiter lachten, dieser aber rief: „Wenn ich nicht Alexander wäre, möchte ich wohl Diogenes sein!" Hierauf zog er als Oberanführer der Griechen über
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