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1. Weltgeschichte für einfache Volksschulen - S. 17

1879 - Leipzig : Klinkhardt
— 17 — völkerungszahl Roms zu heben, machte Romulus die Stadt zu einem Zufluchtsorte für Flüchtlinge. Frauen wurden durch den Raub der Sabinerinnen gewonnen, wodurch es zu einem Kriege zwischen den Sabinern und Römern kam, in welchem dadurch der Friede herbeigeführt wurde, daß die Fraueu erklärten, das Schicksal ihrer Männertheilen zu wollen. — Von den Königen, welche nach Romulus (| 716) regierte:^ sind besonders zu erwähnen Numa Pompilins, der dem jungen Staate Gesetze gab und einen geregelteren Gottesdienst einführte; Servins Tullius, welcher das Volk (Plebejer) gegen den übermüthigen Adel (Patricier) schützte und sehr zweckmäßige Anordnungen im Staate traf, und der letzte König Tar quinius der Stolze (Lnperbus), welcher sich frühzeitig durch Bedrückung des Volkes mit Frohnen und Steuern verhaßt machte und deshalb 510 vertrieben wurde. Von jetzt an war Rom eine Republik, welche durch zwei, jährlich neu zu erwählende Consnln regiert wurde. Die ersten waren Brutus und Collatiu. Tarquiuius suchte jedoch zu seinen Gunsten eine Verschwörung zu Staude zu bringen, an welcher sich selbst die Söhne des Brntns betheiligten. Sie wurde aber entdeckt, und Brutus selbst sprach über seine Söhne, als Verräth er des Vaterlands, das Todesurtheil. Bald gelang es jedoch Tarquiuius den König Por-senna von Clusium, einer Stadt im heutigen Toskana, für sich zu gewinnen, und dieser rückte nun mit einem Heere gegen Rom. Schon waren die Römer geschlagen; die Stadt schien verloren; da stellte sich Horatius Cocles mit noch zwei anderen Römern dem Heere am Eingänge der Tiberbrücke entgegen. Hetdenmüthig vertheidigte Horatius die Brücke so lange, bis der letzte Balken derselben hinter ihm abgebrochen war, stürzte sich dann in voller Rüstung in den Fluß und gelangte unter den Pfeilen der Feinde glücklich zu den Seinen. Porsenna belagerte darauf Rom, wo bald große Hungersnoth entstand. Da beschloß Mucius Scävola die Stadt zu retten. Verkleidet drang er in das Zelt des Königs, ihn zu ermorden, hielt aber den Schreiber desselben für Porsenna und stach diesen nieder. Sofort gab der König den Befehl, Mucius Scävola zu verbrennen; dieser aber, um zu zeigen, daß er den Tod nicht fürchte, steckte seinen Arm, ohne eine Miene zu verziehen, in ein nahestehendes Feuer, worauf ihn Porsenna frei ließ. Mucius aber eröffnete ihm, daß er nirgends vor den Dolchen der Römer sicher sei. Hierdurch erschreckt, schloß Por-senua mit den Römern Frieden, — und Rom war gerettet. — Zu den Stürmen von Außen gesellten sich auch bald Streitigkeiten im Innern des Staates. Die Patricier fingen an, die Plebejer hart zu behau-deln. Dadurch kam es zu so ernsten Anfeindungen, daß Letztere 494 v. Chr. von Rom auswanderten, sich auf dem heiligen Berge verschanzten, und erst den Vorstellungen des Menenius Agrippa gelang es, sie zur Rückkehr zu bewegen. Er schilderte ihnen die unglücklichen Folgen der Uneinigkeit und den Segen der Eintracht und erzählte ihnen zu diesem Zwecke folgende Fabel, eine der ältesten, die wir haben: ,,Es machten einst die Glieder des menschlichen Körpers Hahn, Weltgeschichte. 9
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