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1. Weltgeschichte für einfache Volksschulen - S. 23

1879 - Leipzig : Klinkhardt
— 23 — §♦ 15. Das Christenthum in den ersten Jahrhunderten. Nach der Himmelfahrt des Herrn Jesu Christi und der Ausgießung des heiligen Geistes über die Apostel am ersten christlichen Pfingstfeste wurde vou diesen das Evangelium aller Welt verkündigt. Petrus wirkte in Palästina und Rom, Johannes in Ephesus, Philippus in Kleinasien; Matthäus soll in Afrika, Thomas in Indien die Lehre des Herrn verbreitet haben. Keiner aber war dabei so thätig wie Paulus, der Apostel der Heiden. Unaufhörlich reiste er umher, belehrte das Volk und ermahnte und stärkte die Schwachen durch mündliche Lehre und Briefe (Episteln). In vielen Städten Syriens, besonders Kleinasiens, Griechenlands, ja selbst in Rom bildeten sich christliche Gemeinden. Die Reinheit und Vortrefflichkeit der Lehre, der strenge, sittenreine, einträchtige und stille Lebenswandel der Christen, ihre bürgerliche Gleichheit und Gütergemeinschaft, ihr Eifer und freudiger Märtyrertod waren ein mächtiger Antrieb zum Beitritt. In den Häusern der Christen wohnten Frömmigkeit, Liebe und milde Litten. Die Frau war nicht mehr die Magd, sondern die Gefährtin des Mannes; die Kinder wurden in der Furcht des Herrn erzogen und die Sclaven menschlich behandelt. An der Spitze^ aller christlichen Gemeinden standen anfangs die Apostel. Die Vorsteher der einzelnen Gemeinden hießen Bischöfe (Aufseher) und Presbyter (Aelteste, woraus das Wort Priester entstanden ist), welche die ^Versammlungen leiteten; die Armenpflege hatten die Diaconen (Diener) zu besorgen. Die Bischöfe in größeren Städten eigneten sich ein gewisses Aufsichtsrecht über die benachbarten Gemeinden an, wodurch Diöceseu oder bischöfliche Sprengel entstanden. Die Bischöfe der bedeutendsten Städte, z. B. in Jerusalem, Antiochien, Constantinopel und Rom vergrößerten ihre Gewalt und erhoben sich zu Metropoliten oder Erzbischöfen. Hohes Ansehen legten sich insbesondere die Bischöfe von Rom als Nachfolger der Apostel Paulus und Petrus bei und nahmen später die Oberhoheit über die übrigen Bischöfe und die ganze christliche Kirche in Anspruch. Leit 450 hatte der Bischof von Rom den höchsten Rang und wurde Papst (Vater) genannt. Ans Grnnd der heiligen Schrift wurde die christliche Lehre frühzeitig in dem apostolischen Glaubensbekenntnisse zusammengestellt. Die Angelegenheiten der Kirche wurden auf den Kirchenversammlungen (Concilien) berathen. Für den öffentlichen Gottesdienst wurde schon int ersten Jahrhundert der Sonntag als der Tag des Herrn bestimmt. Die Versammlungen der Christen wurden gewöhnlich gegen Abend gehalten und mit einem Liebesmahle beschlossen, zu welchem die Reicheren L-peisen mitbrachten, die sie in Gemeinschaft mit den armen Gliedern der Gemeinde genossen. Da Lehre und Leben der Christen in grellem Widersprüche zu fcnt herrschenden Begriffen und Gebräuchen des Heidenthums stand, erhoben sich bald die blutigsten Verfolgungen gegen sie. Kaiser Nero
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