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1. Weltgeschichte für einfache Volksschulen - S. 27

1879 - Leipzig : Klinkhardt
— 27 — griffen, und aus seinem alten Wohnsitze verdrängten. Die Hunnen überschritten die Wolga. Hier stießen sie auf die Alanen, welche sie in blutiger Schlacht besiegten und mit sich fortrissen. Mit diesen vereint, bedrängten sie die Gothen, ein sehr ausgebreitetes Volk, welches vom schwarzen Meere durch Ungarn, Polen und Preußen bis an die Ostsee wohnte und sich in die Ost- und Westgothen theilte. Nachdem sie die Ostgothen bewältigt hatten, wandten sie sich gegen die Westgothen, welche sich in dem Gebiete des oströmischen Kaiserthums niederließen. Bald aber mit dem Kaiser unzufrieden, erhoben sich die Westgothen unter Alarich, drangen in Italien ein und eroberten 410 Rom, so daß der Kaiser, um nur das Stammland zu retten, aus allen entfernten Provinzen die Truppen nach Italien kommen ließ. Kaum aber waren die Grenzländer ohne Besatzung, so wurde gauz Gallien und Spanien von deutschen Völkern überschwemmt. Nach dem nördlichen Gallien zogen die Franken, welche bisher an der rechten Seite des Rheines wohnten, und von ihnen erhielt das Land den Namen Frankreich; die Burgunder bevölkerten ebenfalls einen Theil Frankreichs, welcher nach ihnen Burgund genannt wurde, und die Vaudaleu gingen nach Spanien. Bald kamen auch die Westgothen biefen Völkern nach, setzten sich in Frankreich und Spanien fest und grünbeten das große westgothische Reich mit der Hauptstabt Toulouse. Die Vanbalen, baburch gedrängt , gingen nach Afrika hinüber und errichteten, wo einst Karthago lag, das vanbalische Reich. In das ebenfalls von den Römern verlassene England fielen aus Schvttlaub die Pikten und Skoten ein. Die Briten riefen die Angeln und Sachsen in bent heutigen Holstein zu Hilfe. Diese kamen unter ihren Anführern Hengist und Horsa (449), verjagten die Feinde, behielten aber das Land für sich, das nach ihnen Angellanb, spater England genannt würde, und stifteten sieben Königreiche daselbst. Die Ostgothen, die bisher meist ruhig gesessen hatten, fielen unter Theodorich in Italien ein und grünbeten 493 ein eigenes Reich. — So wohnten benn ungefähr vor 1300 Jahren in Portugal nörblich vom Tajo die Sueben, in Spanien und Frankreich bis an die Loire die Westgothen, in Norbafrifa, Sarbinien und Korsika die Vanbalen, in Italien und um das adriatische Meer die Ostgothen, in Ungarn und Oesterreich die Lougobarden, an Neckar und Donau die Alemannen und Beuern, an Main und Saale die Thüringer, an Ober und Weichsel die Wenben und Slaven, an Elbe und Weser die Sachsen, im jetzigen Hollaub die Friesen, im nörblichen Frankreich die Franken, süblich bavon bis in die Schweiz die Burgunber und in England die Briten und Angelsachsen. — Durch die Völker-wanberung war die Gestalt der alten Welt völlig umgewanbelt worben. Fast alle europäischen Völker, außer einigen deutschen Stämmen, hatten ihre Wohnsitze gewechselt, was natürlich auch eine Veränberung der bisherigen Einrichtungen zur Folge haben und allen Verhältnissen einen neuen Aufschwung geben mußte. —
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