Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Weltgeschichte für einfache Volksschulen - S. 35

1879 - Leipzig : Klinkhardt
— 35 — machten, schloß er einen neunjährigen Waffenstillstand. Während dieser Zeit legte er viele feste Plätze und Städte an, in welche der 9. Mann der freien Landbewohner ziehen mußte, daher auch Heinrich der Städteerbauer genannt wird. Er verbesserte insbesondere auch das deutsche Kriegswesen durch Regelung des Reiterdienstes und gründete zum Schutze gegen die Normannen die Mark Schleswig, gegen die Daleminzier 928 die Mark Meißen, aus welcher nachmals das jetzige Sachsen entstanden ist. Ans einem schön gelegenen Berge an der Elbe erbaute er das Schloß Meißen, dessen alte Mauern noch jetzt an die graue Vorzeit erinnern. Als nach Ablauf jenes Waffenstillstandes die Gesandten der Ungarn kamen, den versprochenen Tribut zu holen, sandte ihnen Heinrich einen räudigen Hund mit dem Bemerken, daß, wenn sie einen anderen Zins haben wollten, sie sich diesen selbst holen möchten. Natürlich mußte es nun wieder zum Kriege kommen, in welchem aber die Ungarn zweimal, am entschiedensten 933 bei Merseburg, geschlagen wurden. ■— Heinrich starb 936. Ebenso kräftig und einsichtsvoll regierte sein Sohn Otto I. (der Große, 936—973). Er brachte die Böhmen und Polen zur Anerkennung seiner Oberhoheit und brach in allen Ländern durch Anlegung von Bisthümern dem Christenthume Bahn. — Als endlich auch unter ihm die Magyaren (Ungarn) einfielen, vernichtete er durch die Schlacht auf dem Lechfelde bei Augsburg 955 deren Macht für immer. Von einer Partei gerufen, ging Otto zweimal nach Italien, stellte dort die Ordnung wieder her, empfing 962 die lombardische Königskrone und wurde in Rom selbst zum römischen Kaiser gekrönt, eine Würde, die nun auch bis zum Erlöschen des deutschen Reiches (1806) bei den deutschen Kaisern blieb. Der Besitz von Italien trug zwar zur Förderung deutscher Cultur wesentlich bei, hat aber Jahrhunderte hindurch Veranlassung zu den blutigsten Kämpfen gegeben, in welchen Deutschland seine besten Kräfte opferte. _ Unter Otto herrschte Sicherheit und Wohlstand im Reiche. Die Silberbergwerke im Harze wurden entdeckt, Handel und Gewerbe blühten. Sein Sohn Otto Ii. und sein Enkel Otto Iii. waren der Aufgabe eines deutschen Kaisers nicht gewachsen. Noch viel weniger war dies Heinrich Ii. oder der Heilige. Er zog dreimal nach Italien, erbaute den Bamberger Dom und starb 1024. Mit ihm erlosch das sächsische Kaiserhaus. §♦ 24. Die fränkischen oder salischen Kaiser. (1024—1125.) Nach dem Aussterben des sächsischen Fürstenstammes kamen mit Konrad Ii. die salischen oder fränkischen Herzöge auf den Kaiserthron. Um die kaiserliche Macht zu stärken und die kleinen Vasallen gegen die größeren zu schützen, stellte er die Erblichkeit der kleineren Lehen durch Gesetze fest. Sein Sohn Heinrich Iii. oder der Schwarze half dem zerrütteten päpstlichen Stuhle dadurch auf, daß er die 3*
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer