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1. Weltgeschichte für einfache Volksschulen - S. 41

1879 - Leipzig : Klinkhardt
— 41 — frommer Wahn ins Leben, so sind sie doch ein treffliches Erziehungsmittel in der Hand Gottes gewesen. — §. 27. Die hohenstausischen Kaiser (1138—1254). Während der Kreuzzüge erfreute sich Deutschland manches trefflichen Herrschers, erlebte aber auch unsägliche Verwirrung. Nach Heinrich V. Tode übernahm die Kaiserkrone Lothar Ii., Herzog von Sachsen (in der jetzigen Provinz Hannover, Oldenburg und Westphalen), welcher zwölf Jahre laug Deutschland regierte. Er war ein frommer, braver Fürst, der sich aber leider zu sehr vom Papste leiten ließ. Um sich gegen die hohenstausischen Fürsten, welche mit feiner Wahl zum Kaiser unzufrieden waren, zu stärken, verband er sich mit feinem Schwiegersöhne Heinrich, Herzog von Barern, dem er auch das Herzogthum Sachsen zum Lehen gab, stiftete aber dadurch eine solche Eifersucht zwischen den Baiern (Welfen) und den Hohenstaufen (Ghibellinen), daß Deutschland von nun an in zwei Parteien zerfiel, von denen es nachher die Welfen meistens mit dem Papste, die Ghibellinen dagegen mit dem Kaiser hielten. Außer diesen beiden fürstlichen Häusern tritt auch das Haus Brandenburg besonders hervor. Albrecht der Bär aus dem Hause Askauieu erhielt vom Kaiser (1134) die erledigte Markgraffchaft Nordsachseu, eroberte dazu das Land an der Havel und Spree und nannten nun dasselbe nach feiner dermaligeu Hauptstadt die Mark Brandenburg. Um diese Zeit scheint auch zu den Städten Berlin und Wien der Grund gelegt worden zu fein. Unter Lothar wird auch die Geschichte der Mark Meißen von Bedeutung. Konrad von Wettin, der Stammvater der sächsischen Fürstenhäuser, befaß ursprünglich nur die Grafschaft Wettin bei Halle an der Saale, die ihm fein Vater Thimo hinterlassen, den der Kaiser aus Dankbarkeit auch mit der Markgaf- fchaft Meißen belehnt hatte. Nach dem Tode seines Vaters trachtete ein Vetter Conrads, Heinrich von Eulenburg, nach der Markgrafenwürde. In dem hierüber entstandenen Kampfe wurde Conrad gefangen genommen und sehr hart behandelt. Als aber Heinrich plötzlich durch Vergiftung starb, wurde Conrad freigelassen und gelangte, namentlich durch die Unterstützung des Herzogs Lothar von Sachsen, in den Besitz der Markgrafschaft Meißen, die ihm im Jahi'e 1123 für sich und seine Nachkommen erblich verliehen wurde. Er sorgte treulich für das Wohl des Landes, förderte Handel und Ackerbau und legte den Grund zu dem Juuuugs-und Zunftwesen. Im Jahre 1147 nahm er unter dem nachfolgenden Kaiser Conrad Iii. auch an einem Kreuzzuge Theil. Kurz vor seinem Tode (1156) zog er sich in das von ihm auf dem Petersberge bei Halle erbaute Kloster zurück, wo er 1157 starb. Nach Lothar wurde Conrad Iii. von Hohenstaufen, ein entschlossener und tapferer Fürst, zum Kaiser erwählt. Weit er wegen Widerspenstigkeit dem Herzog Heinrich von Baiern Sachsen und Baiern nahm, entstand
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