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1. Weltgeschichte für einfache Volksschulen - S. 58

1879 - Leipzig : Klinkhardt
— 58 — Kirche. Zwingli wurde 1484 im Dorfe Waldhaus in der Schweiz geboren, war zuerst Schullehrer in Basel, dann Prediger in Glarus und Kloster Einsiedel und wurde 1518 als solcher nach Zürich berufen. Hier trat er, wie Luther, gegen den Ablaßhandel des Dominikaner Samson auf, und durch ihn kam es so weit, daß in Zürich der katholische Gottesdienst bald ganz verboten wurde. Zum großen Nachtheil für die Kirche war es, daß sich die beiden Reformatoren Luther und Zwingli über die Lehre vom Abendmahle auch selbst nicht in der von Philipp von Hessen deshalb veranlaßten Zusammenkunft in Marburg 1529 einigen konnten, wodurch fortan eine Trennung zwischen Lutheranern und Reformirten entstand. 1530 berief Karl einen Reichstag nach Augsburg, auf welchem auch die Protestanten ihr von Melanchthon abgefaßtes Glaubensbekenntniß, die Angsbnrgische Confession genannt, Übergaben, gegen welches der Kaiser eine Widerlegung anfertigen ließ. Trotz der gegen diese Widerlegung von Melanchthon geschriebenen Schutzschrift (Apologie) wurde nichts erzielt, sondern die neue Lehre sogar bei harter Strafe verboten. Dies veranlaßte die protestantischen Stände, unter Führung Johanns des Beständigen und Philipps von Hesfeu, zur Vertheidigung ihres Glaubens und ihrer Gerechtsame den schmalkaldischen Bund zu schließen. Ein Gleiches thaten darauf die katholischen Stände. Und gewiß würde es schon jetzt zu blutigen Kämpfen gekommen sein, hätte den Kaiser nicht die Gefahr vor den Türken, welche schon 1529 Wien belagerten, davon abgehalten. Unter diesen Umständen sah man sich sogar genöthigt, um die Hilfe der protestantischen Fürsten beanspruchen zu können, freie Religionsübung durch den Nürnberger Religionsfrieden 1532 zu bewilligen. Kurz nach Abschluß desselben starb Kurfürst Johann der Beständige und erhielt )einen Sohn Johann Friedrich den Großmüthigen zum Nachfolger. Unterdessen war in der Schweiz der Haß der Religionsparteien zum Ausbruch gekommen. Bei Kappel kam es 1531 zur Schlacht, wo der edle Zwingli, der als Feldprediger mit ausgezogen war, seinen Tod fand und die Katholiken den Sieg davontrugen. Sein Werk wurde nun von Calvin (geb. 1509 zu Notion in Frankreich), der größtenteils in Genf lebte, eifrig fortgesetzt. — 1535 gelang es auch den deutschen Fürsten, Minister in West-phalen wieder zu gewinnen. Hier waren nämlich die Wiedertäufer, Anhänger Münzers, unter Führung des Schneiders Johann von Leyden und seines Gehilfen Knipperdolling aufgetreten und hatten Münster für das Königreich Zion erklärt Diese Schwärmer fanden bald Anhang und beherrschten die Stadt unter entsetzlichen Grausamkeiten. Bei der Einnahme derselben wurden sie zu Tode gemartert, ihre Leichname in Käfige gesteckt und am Larnpertusthurrne aufgehängt. Im Jahre 1545 wurde endlich ein Concil nach Trient berufen. Da aber die Protestanten sich weigerten, dasselbe zu beschicken.
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