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1. Weltgeschichte für einfache Volksschulen - S. 71

1879 - Leipzig : Klinkhardt
— 71 — Roßbach in die Flucht und entriß durch den Sieg bei Leuthen den Oesterreichern das von ihnen besetzte Schlesien wieder. 1758 schickteu die für Friedrichs Ruhm begeisterten Engländer ein Hilfsheer, welches unter Ferdinand von Braunschweig die Franzosen am Rhein schlug, während Friedrich in der mörderischen Schlacht bei Zorndorf (25. Aug.) unweit Küstrin die Russen vollständig besiegte. Darauf zog er sich nach Sachsen zurück, wurde aber hier bei Hoch-kirch (14. October) von den Oesterreichern überfallen. Als Friedrich auch von den Russen bei Knnnersdorf 1759 geschlagen worden war, schrieb er selbst nach Berlin: „Alles ist verloren!" — Auch Dresden ergab sich den Oesterreichern, und am 21. November wurden bei Maxen 12000 Preußen unter General Fink gefangen genommen. Dennoch verlor Friedrich den Muth nicht. Konnte er auch Dresden 1760 durch das Bombardement (wobei die Stadt 5 Kirchen und 416 Häuser verlor) nicht erobern, so erfocht er doch über die Oesterreicher in der furchtbaren Schlacht bei Torgau einen vollständigen Sieg. Judeß schwankte jetzt noch die Waage des Glückes, als plötzlich Peter Iii. von Rußland, ein großer Verehrer Friedrichs, demselben eiu Hilfsheer schickte. Schon standen ihm die Oesterreicher bei Burkersdorf (1762) in Schlesien gegenüber, als die Nachricht eintraf, daß Peter ermordet sei. Trotz des Gegenbefehles warteten die Russen das Treffen noch ab, wodurch die Oesterreicher zur Flucht genöthigt wurden. Da auch die Reichsarmee bei Freiberg (1762) geschlagen worden war, kam es endlich 1763 (den 15. Februar) zum Frieden von Hubertusburg, nach welchem jede Macht das behielt, was sie vor dem Kriege besessen hatte. Sachsen hatte der Krieg 100000 Menschen, 100 Millionen Thaler gekostet, und viele Städte und Dörfer waren verwüstet. Bei der 1772 erfolgten ersten Theilung des zerrütteten Polens erwarb Friedrich noch Westpreußen. Die Friedenszeit benutzte Friedrich dazu, die seinem Lande geschlagenen Wunden zu heilen. Er erließ Abgaben, unterstützte den Ackerbau, gab große Summen zum Aufbau der verwüsteten Städte und Dörfer und legte Magazine an, wodurch insbesondere die schreckliche Hungersnoth 1771 und 72, wo sogar Gras gekocht wurde und in Sachsen an 150000 Menschen umkamen, in Preußen nicht so fühlbar wurde, schade, daß Friedrich eine zu große Vorliebe für französische Sprache hatte, weshalb auch der französische Gelehrte Voltaire, ein höchst unchristlicher Mann, an seinen Hof kam. Bis zum letzten Augenblicke für das Wohl seines Landes sorgend, starb dieser erhabene Fürst (17. August) 1786, und zwar kinderlos. Ihm folgte daher jein Neffe Friedrich Wilhelm Ii., welcher durch die 2. und 3. Theilung Polens 1793 und 1795 einen bedeutenden Länderzuwachs erhielt. ' §. 48, Kaiser Joses Ii. cm 3°rlef Ii, ein Sohn des deutschen Kaisers Franz I. und der Maria Theresia, wurde geboren am 13. März 1741, also zu einer
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