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1. Weltgeschichte für einfache Volksschulen - S. 82

1879 - Leipzig : Klinkhardt
— 82 — wurde. Im Jahre 1802 schloß auch England zu Amiens mit Frankreich Frieden. Bonaparte wurde jetzt in ganz Frankreich vergöttert, von auswärts gefürchtet. In die Verwaltung brachte er mehr Ordnung als bisher zu finden war, stellte den Gottesdienst wieder her, führte die Schulen wieder ein, und überall kehrte gute Sitte und Gesetzlichkeit zurück. Durch diese und andere treffliche Einrichtungen hatte er sich die Dankbarkeit der Franzosen erworben. Darum ernannte ihn auch das Volk auf Betrieb seiner Freunde 1802 zum lebenslängliche« Eonsnl, bis er sich 1804 durch deu Senat als Napoleon I. zum erblichen Kaiser der Franzosen erklären und (am 2. December) vom Papste in Paris krönen ließ. Als ihm 1805 die Abgeordneten der italienischen Republik auch die Krone von Italien brachten, vereinigte er die Kaiserkrone mit der lombardischen Königskrone. Gegen diese Verletzungen der Friedensschlüsse stiftete England mit Rußland und Oesterreich 1805 die dritte Coalition. Mit Blitzesschnelle fiel Napoleon in Deutschland ein, nahm bei Ulm 30000 Oesterreicher unter General Mack gefangen, zog als Sieger in Wien ein und errang am 2. December über das österreichisch-russische Heer in der sogeuaunten Dreikaiserschlacht bei Austerlitz einen vollständigen Sieg. jpeine Siegesfreude wurde jedoch bitter getrübt durch die unglückliche Seeschlacht bei Trafalgar (21. October 1805), in welcher die französische Flotte von den Engländern gänzlich vernichtet wurde. Der Sieg bei Austerlitz führte zum Frieden von Preß bürg, in welchem Oesterreich Venedig und Tyrol abtreten mußte. Napoleon verschenkte die eroberten Länder nach Willkür au seine Brüder und Verwandten. Um Deutschland allmälig zu unterjochen, stiftete er mit 16 deutschen Fürsten 1806 den Rheinbund und nannte sich dessen Beschützer. In Folge dessen legte Franz Ii. den deutschen Kaisertitel nieder und nannte sich Kaiser von Oesterreich. So endete das heilige deutsche Reich nach einer Dauer von 1006 Jahren, nachdem von Karl dem Großen bis auf Franz 56 Kaiser über dasselbe regiert hatten. Unterdessen hatte Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen (1797—1840) mit Rußland gegen Napoleon ein Bündniß geschlossen, dem auch der Kurfürst Friedrich August Iii. von Sachsen (1768 bis 1827), ein um das Wohl seines Landes verdienter Fürst, später beitrat. Abermals kam es zum Kriege. Schon beim ersten Zusammentreffen, unweit Saalfeld, verlor Prinz Louis Ferdinand von Preußen (10. October) sein Leben und in der Doppelschlacht bei Jena nndaner städt wurden die Preußen und Sachsen am 14. October 1806 von Napoleon vollständig geschlagen. Bereits am 27. October zog Napoleon in Berlin ein und binnen zwei Monaten war der ganze preußische Staat in französischen Händen. Nur dem Kurfürsten von Sachsen ließ Napoleon Gnade widerfahren. Er setzte die kriegsge-fangenen Sachsen in Freiheit und gewährte dem Kurfürsten Friedrich August Iii. einen günstigen Frieden. Dieser mußte aber versprechen,
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