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1. Grundzüge der Geographie und Geschichte für Volksschulen - S. 60

1886 - Danzig : Gruihn
— 60 — selben mit Woban zur Jagb ober ergötzen sich am Kampfe. — Wie die alten Deutschen glaubten, stieg der Gott auch oft zu bett Menschen hernieber und erachten freundlich in ihrer Mitte. Dann trug er nicht feine glänzende Rüstung sondern einen Mantel und breitkrempigen Hut und wurde, da er nur ein Auge hatte, von den Sterblichen oft erkannt. Wodan verlieh dem Landmanne fruchtbares Wetter und gute Ernten; dem Schiffer gab er günstigen Wind, und außerdem schenkte er manchen Menschen Weisheit und Dichtkunst. Donar. Wodans kraftvollster Sohn war der Gott Donar (der Donnerer), welcher über Regen und Wolken gebot, und sich durch den Donner und Blitz ankündete. Er war den Menschen freundlich gesinnt und galt vorzugsweise als der Gott des Landmannes und der Pflege des Ackerbaues. Wenn dieser Gott zürnte, so fuhr er in einem mit Böcken bespannten Wagen daher, während er mit der Linken die Tiere lenkte, führte er mit der Rechten den alles zerschmetternden Hammer, der nach jedem Wurf wieder in seine Hand zurückkehrte und den Donner verursachte. Die von den Blitzen aetroffenen Bäume galten als heilig. Göttinnen. Auch die Göttin Nerthus, welche auf einer Insel*) des Cceaits in einem heiligen Haine wohnte, wurde verehrt. Wenn dieselbe in ihrem von Kühen gezogenen Wagen, von einem Priester begleitet, int Lanbe umherfuhr, herrschte überall Friebe, Ruhe und Lust. War die Göttin des Umgangs mit den Sterblichen müde, so kehrte sie heim und badete nach der Rückkunft in einem heiligen See, worauf die dabei beschäftigten Sklaven von den Fluten verschlungen wurden. — Holda war eine freundliche Göttin, die nur zürnte, wenn Unordnung im Haushalt herrschte. Fleißigen Spinnerinnen schenkte sie Spindeln, die das Garn wunderbar vermehrten, oder sie spann ihnen selbst nachts die Spulen voll. Faulen Mädchen zündete sie den Rocken an. — Hellia oder Hel war die unerbittliche Göttin der Unterwelt, zu welcher die Seelen fuhren, welche an Siechtum oder vor Alter starben. Sie thronte int tiefen Dunkel der Erde, und ihre Gestalt war halb schwarz, halb menschenfarbig. Ihr Saal hieß Elend, ihre Schwelle Einsturz, drohendes Unglück ihr Bett, Träge ihr Knecht, Langsam ihre Magd; ihre Schüssel führte den Rauten Hunger und ihr Messer unersättliche Gier. Barmherzigkeit wohnte nicht in ihrer Brust. 2. Are Cimbern und Teutonen. 113 v. Chr. Cimbern und Teutonen. Im Jahre U3 v. Chr. fielen die Deutschen in das römische Reich ein. Auf ihren großen bretternen Schilben glitten sie zum Schrecken der Römer pfeilschnell die steilen, schnee- und eisbebeckten Alpen hinab. ~er. Etschstrom war ihnen im Wege. Da wälzten sie große Massen Bäume und öteme_ hinein und gingen bataus hinüber. Die Römer erschraken schon genug, wenn |te nur die Riesengestalten mit den knochigen Körpern erblickten. Brüllten ihnen viele aber vollenbs durch ihre hohlen Schübe entgegen, als wären sie grimmige Löwen, dann stieg ihre Angst aufs höchste. Ganz Italien zitterte und bebte Dorten schrecklichen (Kimbern und Teutonen, so nannte man diese lantmmen tfeinbe, und balb begehrte niemanb mehr, Heerführer gegen sie zu fein. Denn noch jeder hatte samt seinem Kriegsheere vor ihnen fliehen müssen. Untergang. Da sanb sich endlich ein alter berühmter Felbherr, Jjt artus mit Namen, aus uieberent Staube, der es wagte, gegen die Gefürchteten zu kämpfen. Zunächst besiegte er die Teutonen bei Aquä Sextiä (dem heutigen «Ity) tut fiibltchen Frankreich. Später kam es bei Vercellä am Po zur Schlacht rott bett Cimbern. Marius stellte sich so, daß die Augustsonne den Cimbern ins mtge)tcht brannte, und der Sturm ihnen Sanb und Staub ins Auge wehte. Das half. Obgleich die vorberste Reihe sich mit einer Kette Mann an Mann fest- *) Wo diese Insel sag, ist nicht Besannt.
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