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1. Grundzüge der Geographie und Geschichte für Volksschulen - S. 85

1886 - Danzig : Gruihn
— 85 — Meisterschuß that, durfte ein Jahr lang den Titel „Schützenkönig" führen. Dieser trug bei feierlichen Gelegenheiten eine silberne Halskette. — Der Ackerbau gedieh unter Winrichs Herrschaft vorzüglich, und selbst den Weinbau führte man mit Erfolß ein. Mit dem Auslande wurde ein bedeutender Handel gelrieben und für die Einrichtung von Schulen gesorgt. Verfall des Ordens. Als der Hochmeister Ulrich von Jungingen regierte, zogen die Littaner und Pol^n gegen den Orden in den Krieg. Bei Tannenberg, (unweit Osterode) kam es (1410) zur Schlacht, in welcher Ulrich fiel und der Orden besiegt wurde. An einer Trauerkapelle mitten auf dem Schlachtfelde las man die Worte: „Hunderttausend sind hier gefallen." — Als hierauf fast das ganze Land vom Feinde eingenommen wurde, verteidigte der Ritter Heinrich von Plauen die Marienburg und rettete die Herrschaft des Ordens. Es gelang ihm (1411), den Frieden zu Thoru zu schließen, wodurch dem Orden fast das ganze preußische Land wiedergegeben wurde. Obgleich hierauf Heinrich von Plauen zum Hochmeister gewählt worden war, hatte er sich durch seine Heldengröße doch viele Neider zugezogen. Ja, es kam später dahin, daß er abgesetzt wurde. — Nach der Schlacht bei Tannenberg wuchs im Innern des Landes mehr und mehr die Unzufriedenheit. Der Landadel, welcher eine geheime Verbindung („Eidechs eng esell -sch äst") gegen den Orden geschlossen, trat mit den Städten zum „preußischen Bund" zusammen und kündigte dem Orden den Gehorsam auf Ja. man rief die Polen gegen den Orden herbei. Trotzdem dieser sich tapfer verteidigte, fiel doch die Marienburg in die Hände der Polen. Hierauf verlor der Jdri)en (1466) im Frieden zu Thoru Ermland und Westpreußen mit Danzig, Thoru, Elbing und Marienburg und erhielt Ostpreußen nur als Lehen von Polen. Jetzt wurde der Sitz des Ordens nach Königsberg verlegt. Herzog Albrecht. Da die Ritter sich gern der polnischen Oberhoheit entledigen wollten, so wählten sie den Markgrafen Albrecht von Brandenburg (Ansbach), welcher zur fränkischen Linie der Hohenzollern gehörte, zum Hochmeister. Dieser legte das Ordenskleid ab und ward 11525) im Bertrage zu,Krakau von Polen als weltlicher Herzog mit Ostpreußen belehnt. Der Ritterorden aber wurde ausgelöst. Albrecht ist der Stifter der Universität Königsberg. Da man die nächsten Anverwandten des Herzogs mitbelehnte, so fiel später (1618) das Herzogtum Preußen «Ostpreußen) als polnisches Lehen an den Kurfürsten Johann Sigismund von Brandenburg, nachdem in Ostpreußen die herzogliche Linie aus-gestorben war. Erst unter dem großen Kurfürsten wurde Ostpreußen im Frieden zu Oliva (1660) ein unabhängiges Herzogtum. Westpreußen kam 1772 bei der ersten Teilung Polens an das Königreich Preußen, nachdem es 300 Jahre unter polnischer Herrschaft gestanden. 29. Friedrich Wilhelm der große Kurfürst. 1640—1688. Sein Vorgänger. Als der dreißigjährige Krieg ausbrach, regierte in Brandenburg der Kurfürst Georg Wilhelm. Derselbe schloß sich keiner kriegführenden Partei an. Dadurch kam die Mark in großes Elend und wurde bald eiue Beute der Schweden, bald der Tummelplatz der Kaiserlichen. Der Nachfolger Georg Wilhelms war dessen Sohn Friedrich Wilhelm. Als er seinem Vater in der Regierung folgte, war er erst zwanzig Jahre alt. Schon über zwanzig Jahre hatte der dreißigjährige Krieg gewütet, und auch Brandenburg hatte in dieser Zeit unsäglich gelitten. Aiff 70 Kilometer war kein Dorf zu finden; zu Tausenden hatte der Krieg die Menschen hingerafft; was das Schwert nicht vernichtete, das starb vor Hunger und an Pest. Seine Jugend. Friedrich Wilhelm war unter dem Kriegslärm groß geworben. Sein Vater hatte ihn nach Hollanb geschickt; bort unterwies ihn der berühmte Statthalter Friedrich Heinrich von' Dramen in der Kriegskunst. Als man ihn am holländischen Hofe zu einem fündlichen Leben verführen wollte, widerstand er tapfer, wie es einem braven Jüngling geziemt, und sagte: „Ich bin's meinen Eltern, meiner Ehre und meinem Lande schuldig." Der grosse Kurfürst als Landesvater. Die schweren Wunden, welche der Krieg seinem Lande geschlagen hatte, suchte er mit Gottes Hilfe
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