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1. Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte in Volksschulen - S. 5

1879 - Berlin : Nicolai
Heimlich zog er im Lande umher, ermahnte seine Landsleute zur Eintracht und bereitete sie züm Aufstande vor. Freudig versprachen sie, das Schwert zu ergreifen, wenn er das Zeichen geben würde. Nun geschah es, daß Varus einen Kriegszug gegen ein im Osten wohnendes Volk unternahm. Da glaubte Armin, die Zeit der Befreiung sei gekommen; schlau wußte er den Varus zu täuschen, er begleitete ihn sogar mit seiner Mannschaft, als wollte er ihm beistehen. Als Varus aber tief in die deutschen Wälder eingedrungen war, verließ er ihn plötzlich und ries die Cherusker zur Freiheit auf. Da strömten diese von allen Seiten herbei und griffen die Römer mit Ungestüm an. Varus sah, daß er verloren sei, wenn er nicht den Rückzug antrete. Aber es gab keine geebneten Wege durch das Dickicht der deutschen Wälder, der Boden war von heftigen Regengüssen ausgeweicht; mit Mühe erreichte er eine Stelle, wo er das Lager aufschlagen konnte. Durch Wald, über Berg und Thal, von den Deutschen von allen Seiten angegriffen, setzte er am andern Tage den Rückzug fort. Noch einmal gelangte er zu einem Lagerplatz, allein ermüdet von dem mühseligen Marsche und den beständigen Kämpfen, erschöpft durch den Mangel an Lebensmittel, vermochten die Römer nicht länger zu widerstehen. Sie wurden entweder niedergehauen oder in die Selaverei geführt. Grausam opferten die Germanen viele der Gefangenen ihren Göttern. Varus selbst stürzte sich in fein eigenes Schwert, um diese Niederlage nicht zu überleben. Das war die Freiheitsschlacht im Teutoburger Walde. Als dies n.chr. Nachricht von derselben zu den Römern kam, ergriff diese die Furcht, die Deutschen würden in das Reich einbrechen. Voll Schmerz rief Augustus aus: „Varus, Varus, gieb mir meine Legionen wieder!" Er schickte neue Heere aus, um die Niederlage zu rächen. Germaniens. des Drusus Sohn, drang auch tief in Deutschland ein. Zwar besiegte er den Armin in mehreren Schlachten, allein dieser achtete der Wunden nicht, die er für das Vaterland erhalten, und erschien immer wieder aus dem Kampsplatze. So blieb Deutschland doch frei von der Herrschaft des fremden Volkes. Der Befreier aber erntete keinen Dank sür seine Thaten, ja er wurde auf Anstiften feiner Verwandten ermordet, nachdem fein edles Weib Thusnelda durch den Verrath ihres eigenen Vaters in die Gefangenschaft der Römer gerathen war.
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