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1. Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte in Volksschulen - S. 43

1879 - Berlin : Nicolai
43 einen bedeutenden Einfluß auf die weltlichen. In den großen Städten erstanden prachtvolle Kirchen, an denen oft ein halbes Jahrhundert gebaut wurde. Ueber zwei oder vier Reihen von Pfeilern erhoben sich mächtige Gewölbe. Anfangs wölbte man die Bogen rund (romanischer), später spitzte man dieselben oben zu (gothischer Baustil). Ebenso gewölbte Eingangspforten (Portale) führen in den mächtigen Raum, kunstvoll bemalte Fenster lassen das Licht nur matt hineinfallen; schone Schnitzereien, Bilder des Heilandes und der Heiligen, goldene und silberne Gefäße schmücken das Innere der Kirchen; hochragende Thürme bezeichnen sie auch äußerlich als Gotteshäuser. An der östlichen Schmalseite befindet sich der Hochaltar, von dem herab die Priester in prachtvollen Gewändern die Messe lesen; Orgelton und Chorgesang erhöhen die Andacht. An den großen Kirchenfesten, an den Tagen der Heiligen strömt das Volk von Nah und Fern herbei, in feierlichen Umzügen bewegt es sich nach der Kirche oder andern geweihten Orten. Wer den Vorschriften der Kirche nicht nachgekommen ist, muß sich auf ihr Geheiß Bußübungen unterziehen; verharrt er im Ungehorsam, so wird er aus der Gemeinschaft der Gläubigen aus-gestoßen. Ganze Städte, ja Länder tras oft diese Strafe (Jnterdict). Es gab eine große Anzahl von Klöstern. Neben dem Orden der Benedietiner waren zahlreiche andere entstanden; fo der Cisterzienser-(Lehnin, Chorin), später der Franziskaner- und Dominikanerorden; die letzteren lebten vom Betteln. Die Witter. Neben der Geistlichkeit ragten besonders diejenigen hervor, welche eine Reihe vornehmer Vorjahren ausweisen konnten; sie galten als adelig. In den ältesten Zeiten rechnete man zum Adel nur die Fürsten, Grafen und Freiherren; derselbe erbte in der Familie fort. Ursprünglich war die ganze Menge der freien Männer zum Kriegsdienst verpflichtet, aber nur innerhalb der Landesgrenzen und auf den Beschluß der Volksgemeinde. Als aber die Kriege immer häufiger und meist in fremden Ländern geführt wurden, war die Landwehr nicht mehr recht brauchbar, besonders auch deßhalb nicht, weil sie im Reiterdienst nicht geübt war. Die Könige schufen sich daher einen eigenen Kriegerstand, dessen Mitglieder sich von Jugend auf in den Waffen übten und ihrem Befehle zu jeder Zeit gehorsam sein sollten. Zu ihrer Erhaltung bekamen diese Krieger Land, zwar nicht
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