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1. Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte in Volksschulen - S. 72

1879 - Berlin : Nicolai
1631. 1631. 72 geankert und auf der Insel Usedom gelandet war, bemächtigte er sich schnell der Mündungen der Oder und der Stadt Stettin. Die Einwohner waren erfreut über die musterhafte Mannszucht im schwedischen Heere; hier war keine Rede von Gewaltthätigkeit, von Raub und Plünderung, friedfertig verkehrten die Schweden mit den Deutschen. Nachdem er so in Norddeutschland festen Fuß gefaßt, forderte der König den Kurfürsten Georg Wilhelm von Brandenburg, seinen Schwager, aus, sich mit ihm zu verbinden. Dieser aber zauderte, denn Gustav Adolf verrieth die Absicht, sich die Erbfolge in Pommern zu sichern, aus welche Brandenburg gegründete Ansprüche hatte. Indeß wünschte Gustav Adolf dringend, ungehindert durch die Mark ziehen zu können, weil er dem bedrängten Magdeburg zu Hülfe kommen mußte. Dieses wurde nämlich von Tilly und Pappenheim hart belagert, weil es sich dem Restituüonsediete hartnäckig widersetzte. Als der Kurfürst noch immer zögerte, ihm eine Festung einzuräumen, drohete Gustav Adolf, die Kanonen auf Berlin zu richten. Da erst wich Georg Wilhelm dem Drange und übergab dem König Spandau. Aber für die Rettung Magdeburgs kam dieser doch zu spät; die blühende Stadt war bereits ein rauchender Trümmerhaufe. Als nämlich die Bürger, jeden Augenblick die Ankunft der Schweden erwartend, in der Bewachung der Mauern lässig wurden, beschloß Tilly noch einen Haupt-sturm. Die Wallonen drangen zuerst in die Stadt ein, das übrige Volk folgte. Ein wüthender Kampf entspann sich; Graf Falkenberg, welcher im Aufträge Gustavs die Vertheidigung leitete, fiel. Da ergossen sich die Sieger raubend, brennend und mordend über die unglückliche Stadt; ärger wie die Bestien hausten die entmenschten Söldner. Bald standen von der mächtigen Stadt nur der Dom, ein Kloster und 137 Fischerhütten. Als die Sieger darauf im Dom ein „Herr Gott, dich loben wir" (te deum) anstimmten, glaubten sie ein Gott wohlgefälliges Werk gethan zu haben. Tilly wandte sich nun nach Kursachsen, um sich desselben zu bemächtigen, bevor der Kurfürst sich mit den Schweden vereinte. Dieser hatte sich ebenfalls nicht entschließen können, sich mit dem Könige zu verbinden. Jetzt rief er ihn dringend um Hülfe an. t Aie Schlacht bei Leipzig. Als Gustav endlich erschien, stießen die Sachsen zu ihm. Bei Breitenseld trafen die feindlichen Heere aufeinander. Hier sollte sich nun der Schwedenkönig mit dem be-
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