Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte in Volksschulen - S. 85

1879 - Berlin : Nicolai
85 (Beden), denn sie sahen meist nur auf ihren eigenen Vortheil, das Wohl des ganzen Landes kümmerte sie wenig. Daher führte Albrecht einen Zoll auf Waaren ein, welche von auswärts in die Mark eingeführt wurden. Er gab das Achilleische Hausgesetz, in welchem er verordnete, daß die märkischen Lande stets ungetheilt auf den ältesten Sohn übergehen, die jüngeren aber die fränkischen erhalten sollten. — Nach seinem Tode folgte ihm Johann, wegen feiner Gelehrsamkeit „Cicero" genannt. Er war in der Mark geboren und aufgewachsen, kannte das Wesen der Märker und ward von diesen daher nicht mehr als Fremdling angesehen. Um die Einnahme zu erhöhen, ließ er sich einen Zoll auf Bier (Bierziefe) bewilligen. Als die Städte der Altmark sich demselben widersetzten, und Stendal sogar einen Aufstand erregte, erschien der Kurfürst schnell mit Zahlreicher Mannschaft, zwang die Stadt zur Ergebung und bestrafte die Rädelsführer. — Die Märker standen damals an Bildung hinter andern deutschen Stämmen zurück. Johann beschloß daher, in seinem Lande eine Universität zu gründen, erlebte aber die Ausführung dieses Planes nicht. t Joachim I. 1499—1535. Da Johanns Sohn und Nach- 1499-folger bei dein Tode desselben erst sünszehn Jahre alt war, versuchten die Wegelagerer ihr schändliches Gewerbe wieder auszuüben. Jedoch der junge Markgraf zeigte den Verstand und den festen Willen eines Mannes. Ohne Anfehen der Perfon und des Standes ließ er die Missethäter ergreifen, vor Gericht stellen und hinrichten. Die Räuber schrieben einst an seine Kammerthür: „Jochimke, Jochimke, Hüde dy! sangen wy dy, so hangen wy dy!" Diese Drohung war keine leere. Einst lauerten sie ihm in der Heide zu Köpnick auf, und Joachim wäre wahrscheinlich in ihre Hände gefallen, wenn die Bauern ihn nicht gewarnt hätten. Nun zog er eine größere Zahl Bewaffneter herbei und ließ die Bande ergreifen und ohne Schonung hinrichten, obgleich für einen der Verurtheilten vornehme Personen Fürsprache einlegten und dessen Verwandte eine hohe Summe als Lösegeld boten. Großes Verdienst erwarb sich der Kurfürst um die Ordnung der Verwaltung der Städte und des Gerichtswesens. Damit jedermann Recht bekäme, setzte er über die einzelnen Gerichte das Kammergericht in Berlin als obersten Gerichtshof. Unter seiner Regierung wurde die Universität zu Frankfurt eröffnet, welche bald von mehr als 1000 Studenten besucht war. Sie nahm in dem Streite, welchen Luther mit
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer