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1. Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte in Volksschulen - S. 118

1879 - Berlin : Nicolai
118 fünfte bei Wissenschaften und Künste, so daß bort ihnen die Strahlen reicher Bilbung ausgingen. Unter biefen zeichnete sich besonders der Hof des eblen 5varl August von Weimar aus, in bessert Hauptstabt die größten Dichter unserer Nation Aufnahme fanben. Hier wirkten Wielanb, Herber, Göthe und Schiller. Maria Theresia von Oestreich war eine eble, für das Wohl ihrer Unterthanen redlich besorgte Herrscherin. Ihr Sohn Josef Ii., welcher seinem Vater Franz auch auf dem deutschen Königsthrone folgte, gehörte zu den wohlwollenden Regenten, welche wir kennen. Er suchte in seinen Erblanben die Protestanten den Katholiken gleich Zu stellen, hob viele Klöster auf, verbesserte das Loos der Bauern und beschränkte die Macht der Edelleute. Allein er fand in seinem eigenen Volke wenig Unterstützung. Seine Neuerungen wurden unter seinem Nachfolger Leopold Ii. wieder abgestellt. Auf diesen folgte Franz Ii. nag. t Die französische Wevoknlion. Die blutigen Kriege Ludwigs Xiv., die verschwenderische Hofhaltung des lasterhaften Ludwig Xv. hatten Frankreich eine solche Schuldenlast aufgebürdet, daß die Staatseinnahmen nicht hinreichten, um die Zinsen zu bezahlen. Die Noth, in welche Frankreich dadurch gerieth, bewog Ludwig Xvi., Vertreter des Volkes zu berufen, um von ihnen Hülse zu verlangen. In ihrer Versammlung wurden viele Klagen laut, so über die Vorrechte des Adels, die schlechte Rechtspflege, die Unterdrückung des Bauernstandes. Man verlangte, daß die Gewalt der Könige aufhören sollte, eine unumschränkte (absolute) zu sein, daß dem Lande eine Verfassung (Konstitution) gegeben werde, durch welche die Vertreter des Volkes das Recht erhielten, über wichtige Angelegenheiten des Staates mitzuentscheiden. Der König gehorchte der Noth und willigte ein. Allein er hatte nicht die Kraft, den maßlosen Überschreitungen, welche in Paris und andern großen Städten vorkamen, entgegenzutreten. Gewissenlose Volksversührer, welche statt der Könige selbst herrschen wollten, wiegelten das Volk auf. Bewaffnete Banden zogen nach Versailles, wo Ludwig sich damals befand, beleidigten und demüthigten ihn aus rohe Weise. Der König beschloß, um solchen Erniedrigungen nicht mehr ausgesetzt zu sein, sich durch die Flucht seinen Bedrängern zu entziehen. Allein dieselbe mißlang; er wurde entdeckt, nach Paris zurückgeführt und fortan wie ein Gefangener gehalten. Die zahlreichen französischen Edelleute, welche in das Ausland geflohen waren, wandten sich an den Kaiser und den König Friedrich Wilhelm mit
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