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1. Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte in Volksschulen - S. 129

1879 - Berlin : Nicolai
129 Zunft einer Stadt ausgenommen war, so wurde jetzt dieser Zunftzwang aufgehoben und jedem, der sein Handwerk gelernt hatte, gestattet, Arbeit zu nehmen, wo er sie fand. Die sittliche Keöung des Wolkes. Wurde auf diese Weise das leibliche (materielle) Wohl der Landeskinder gehoben, die Unzufriedenheit und Gleichgültigkeit, welche große Kreise beherrscht hatte, beseitigt, ünd damit die Liebe zu König und Vaterland befördert, fo fand auch eine bedeutende sittliche und geistige Hebung des Volkes statt. Das Unglück, welches die Menschen betroffen hatte, führte sie wieder zu Gott, brachte ihnen zum Bewußtsein, daß das Glück des Lebens nicht im Genuß bestehe, sondern in der Hingabe an das Ganze, in pflichttreuer Arbeit und Genügsamkeit; daß das Laster nicht nur den Einzelnen verderbe, sondern auch das Ganze schädige. In diesem Sinne wirkte eine Reihe ausgezeichneter Männer. Es wurde der Tugendbund gegründet, der sich bald durch das ganze Land verbreitete. Gelehrte Männer und Dichter erweckten durch ihre Reden und Lieder den Geist der Vaterlandsliebe. So hielt der Philosoph Fichte in Berlin seine berühmten Reden an die deutsche Nation. (£r lehrte, daß die einzelnen Menschen erst besser werden müßten, wenn es um das Ganze besser stehen sollte. Die Liebe zum Guten, die Hingabe an das Vaterland müßten an die Stelle der Selbst- und Genußsucht treten. Mit solchen Männern eröffnete Friedrich Wilhelm die Universität zu Berlin. Dichter, wie Ernst Moritz Arndt, Theodor Körner u. a., schürten durch feurige Lieder und andere Schriften den Haß gegen die Fremdherrschaft und riefen zur Erhebung gegen dieselbe auf. Arndt und der große Minister Stein wurden von Napoleon geächtet; sie flohen nach Rußland, um den Kaiser Alexander zu kraftvoller Fortsetzung des Kampfes gegen die Franzosen anzufeuern. Unser Schiller erlebte diese Zeit freilich nicht; aber die edle Gesinnung, welche in seinen Werken lebt, theilte sich besonders der gebildeten Jugend mit; vor allen begeisterte „Wilhelm Tell." Aussprüche aus demselben („Ans Vaterland, ans -theure, schließ' dich an, das halte fest mit deinem ganzen Herzen." — „Nichtswürdig ist die Nation, die nicht ihr alles freudig fetzt an ihre Ehre!") gingen von Mund zu Mund. Für die körperliche Ausbildung der Jugend sorgte Ludwig Jahn. Auf seinem Turnplätze in der Hasenhaide zu Berlin bildete er eine Schaar kräftiger, gewandter, Sckillmanil, Leitfaden. Q I
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