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1. Teil 1 - S. 3

1904 - Hannover [u.a.] : Meyer
— 3 — zu stählen; er lernte Singen und Saitenspiel, um auch feinere Künste zu verstehen. Vom fünfzehnten Jahre au folgte er feinem Herrn als Knappe in den Kampf, trug ihm die schwere Rüstung und Bewaffnung nach und führte das Roß vor. Treue gegen den Herrn war die erste Pflicht des Knappen. Oft nahm er auch am Kampfe teil. Rettete er in der Schlacht feinen Herrn, so trug er den größten Ruhm davon, den ein adeliger Jüngling sich erwerben konnte. Die körperliche Ausbildung und ritterliches Benehmen waren die Hauptstucke bei der Erziehung des Ritters. — Auch das Ritterfräulein kam in jungen Jahren an den Hof des Lehensherrn, ging bei Festen und feierlichen Gelegenheiten im Gefolge der Herrin und kredenzte den Wein bei der Tafel. Sonst verließ das Fräulein feiten das Frauengemach und brachte ihre Zeit mit Spinnen und Weben zu. 1. Wie hieß der Knabe in der Zeit vom 7.—14. Jahre? 2. Was hatte der Page zu tun ? 3. Wann ward der Page ein Knappe? 4. Nenne die Dienste des Knappen! 5. Gib die Vorschriften an, welche der Page beim Essen beachten mußte! 6. Wie würdest du dein Benehmen bei Tische danach einrichten müssen? 7. Warum besuchte der Ritterknabe feine Schule? 8. Was weißt du von der Erziehung der Rittertochter? 9. Warum möchtest du gern ein Ritterknabe sein? 10. Der Knappe hieß auch Schildknappe, warum? 11. Welche Dienste hatte der Knappe zu besorgen? 12. Warum heute Frauen und Mädchen nicht mehr weben und spinnen wie damals? 4. Die Schwertleite. Mit dem einundzwanzigsten Jahre erlangte der Knappe durch den Ritterschlag oder die Schwertleite die Ritterwürde. Der Ritterschlag wurde unter besonderen Feierlichkeiten erteilt. Nach strengem Fasten brachte der Knappe die Nacht vor der Feier in der Burgkapelle mit einem Priester und einem Paten im Gebete zu, empfing dann das heilige Abendmahl, gelobte, Gott zu fürchten, für den christlichen Glauben zu streiten, die Kirche und ihre Diener zu schützen, dem Vaterlanbe zu helfen, dem Kaiser gehorsam zu sein, das gegebene Wort zu halten und tadellos vor Gott und Menschen zu wanbeln. Hieraus empfing er Rüstung und Waffen, kniete vor dem Altar nieber und erhielt mit der flachen Degenklinge drei Schläge auf Hals ober Schulter, wobei die Worte üblich waren: „Im Namen Gottes, des heiligen Michael und Georg schlage ich bich zum Ritter!" Im vollen Schmucke der Waffen schwang sich der junge Ritter aufs Roß und sprengte baöou. Zur Feier der Schwertleite fanbeit auf der Burg fröhliche Feste und ritterliche Kampfspiele statt. l*
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